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Nach seiner heldenhaften Dreipunktserie schickte Stephen Curry das Pariser Publikum quasi direkt ins Bett. Der US-Basketball-Star legte im olympischen Finale gegen Gastgeber Frankreich seinen Kopf auf die gefalteten Hände und wünschte den lautstarken Fans symbolisch eine gute Nacht. Zuvor hatte Curry beim 98:87 über Serbien vier Dreier in den letzten 2:47 Minuten verwandelt und der Superstar-Truppe so das fünfte Olympia-Gold in Serie gesichert.
Zu den ersten Gratulanten zählte Deutschlands Ikone Dirk Nowitzki, der das fantastische Basketball-Spiel vor 15.000 Zuschauern aus der ersten Reihe hautnah verfolgt hatte. „Ich bin super dankbar, diese Goldmedaille nun zu haben. Ich bin begeistert. Die letzten zweieinhalb Minuten waren etwas ganz Besonderes. Ich genieße das“, sagte Curry, der im Endspiel mit 24 Punkten und einer exzellenten Schlussphase herausstach.
Nach vier NBA-Meisterschaften und zwei WM-Titeln ist der begnadete Aufbauspieler mit 36 Jahren nun auch Olympiasieger, seine Karriere ist damit vollendet. Selbst Superstar LeBron James nennt Curry ehrfürchtig „Chef“.
Curry überragt im Finale
Mit ihren Goldmedaillen posierten Curry, James, Kevin Durant und die weiteren neun NBA-Stars noch in der Halle vor einem Logo der olympischen Ringe. Elf Monate nach der WM-Schmach gegen den späteren Titelträger Deutschland sind die USA als Nummer eins der Welt rehabilitiert.
„Wir wollen Werbung für diesen Sport auf der größten Bühne machen. Wir bauen darauf auf, was das Dream-Team 1992 gemacht hat“, sagte Durant, der 2012, 2016, 2021 und 2024 Gold gewann und damit als erster männlicher Basketballer vier Olympiasiege aufweisen kann. Ob er in vier Jahren in Los Angeles noch einmal dabei sein könnte, ließ er offen.
Zu verdanken hatte er dies in allererster Linie Curry, der in einer packenden Partie gegen extrem starke Franzosen übernehmen musste. Über den wilden Dreier in letzter Minute sagte Teamkollege Bam Adebayo: „Ich dachte mir: was zur Hölle? Dann habe ich mich daran erinnert, wer diesen Wurf genommen hat.“ Curry ist Dreier-Rekordhalter in der NBA und gilt als bester Distanzwerfer der Basketball-Geschichte. „Er ist so wunderbar“, schwärmte James, der in der Liga normal immer nur Currys Gegenspieler ist.
Drittes ikonisches Foto
Die lange Partynacht von Paris startete noch in der Bercy Arena. Das ikonische Foto auf den Treppen im Außenbereich zierten wie nach dem Viertel- und dem Halbfinale jeweils zwölf NBA-Stars – doch diesmal kamen zwölf Goldmedaillen und einige Flaschen Champagner mit dazu. Das Team um James und Curry wirkte erleichtert. Gerade, da im Halbfinale gegen Serbien angesichts von zwischenzeitlich 17 Zählern Rückstand ganz den deutschen Erfolg nah war.
Prominente Gratulanten schrieben nur kurze Zeit nach dem fünften Olympia-Gold in Serie. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama teilte ein Foto, das er vor dem Turnier mit dem Team aufgenommen hatte. „Ich bin so stolz, dass ihr Gold mit nach Hause gebracht habt“, schrieb Obama bei X. Direkt neben Obama stand für das Foto Kapitän Curry.
Mit Tränen in den Augen ließ Frankreichs Riese Victor Wembanyama das Prozedere über sich ergehen. Ein starker Final-Abend und Silber waren am Abend des seit Monaten ersehnten Traumendspiels bei Olympia ein schwacher Trost. Dafür kündigte Wembanyama an, sich in Zukunft noch mehr steigern zu wollen. „Ich lerne noch. Für die kommenden Jahre sorge ich mich etwas um meine Gegner“, sagte Wembanyama mit Silber um den Hals.
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