Zwei Traumtore und ein Elfmeter Drittligist Bielefeld ballert Freiburg aus dem Pokal

Zwei Traumtore und ein Elfmeter Drittligist Bielefeld ballert Freiburg aus dem Pokal Stand: 03.12.2024 22:14 Uhr Pokalsensation auf der Bielefelder Alm: Drittligist Arminia besiegt Bundesligist SC Freiburg – und das verdient und sehenswert. Von Volker Schulte „Unglaublich”, „unbeschreiblich” – Torschütze Louis Oppie rang hörbar nach Worten: Arminia Bielefeld feiert eine rauschende Pokalparty und den Einzug
Zwei Traumtore und ein Elfmeter
                    Drittligist Bielefeld ballert Freiburg aus dem Pokal


Bielefelds Francis Schreck (l.) und Christopher Lannert jubeln gemeinsam

Zwei Traumtore und ein Elfmeter
Drittligist Bielefeld ballert Freiburg aus dem Pokal

Stand: 03.12.2024 22:14 Uhr

Pokalsensation auf der Bielefelder Alm: Drittligist Arminia besiegt Bundesligist SC Freiburg – und das verdient und sehenswert.


Volker Schulte

„Unglaublich”, „unbeschreiblich” – Torschütze Louis Oppie rang hörbar nach Worten: Arminia Bielefeld feiert eine rauschende Pokalparty und den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Der einzig verbliebene Drittligist hat am Dienstag den Bundesligisten SC Freiburg nach einer starken Leistung mit 3:1 (2:0) bezwungen. Ein schöner Distanzschuss von Christopher Lannert (28.), ein Handelfmeter von Julian Kania (36., Handelfmeter) sowie ein fulminanter Linksschuss von Oppie (81.) brachten den Sieg.

Für Freiburg war der Anschlusstreffer von Michael Gregoritsch (63.) zu wenig. „Wir hatten die Möglichkeit, den Abend anders zu gestalten, das haben wir nicht getan”, sagte Freiburgs Trainer Julian Schuster. „Und dann macht es eben keinen Spaß in Bielefeld.”

Weitaus mehr Spaß hatte sein Gegenüber Mitch Kniat: „Der Sieg geht in Ordnung, das macht uns extrem stolz. Wir haben nicht Angsthasenfußball gespielt, sondern mutig hinten raus”, sagte Bielefelds Trainer. „Ich bin komplett zufrieden.” Bielefeld hatte zuvor im Pokal bereits Zweitligist Hannover 96 und Bundesligist Union Berlin bezwungen. Auch in der 3. Liga ist die Arminia als Tabellendritter gut unterwegs.

Kersken pariert Muslijas Elfmeter

Die Partie hatte mit einem Schreckmoment für Bielefeld begonnen. Innenverteidiger Maximilian Großer verlor im eigenen 16er im Zweikampf mit Lucas Höler das Gleichgewicht und den Ball. Strauchelnd kam er gegen Michael Gregoritsch zu spät und traf den Freiburger am Schienbein.

Den fälligen Elfmeter vergab Florent Muslija allerdings fahrlässig. Bielefelds Torwart Jonas Kersken parierte sowohl den in die Tormitte abgegebenen Schuss als auch Muslijas anschließenden Kopfball problemlos. In der Bundesliga hat Freiburg zuletzt fünf Strafstöße nacheinander verschossen.


Jonas Kersken pariert den Elfmeter von Florent Muslija

Jonas Kersken pariert den Elfmeter von Florent Muslija

Bitter für den SCF: Großer hatte mit seinem Foul eine glasklare Torchance verhindert, Gregoritsch und Höler hätten zu zweit Torwart Kersken locker ausspielen können. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte trotz der Notbremse Großer nur Gelb statt Rot. Dies lassen die Regeln zu, wenn der Verteidiger bei einem Elfmeter-Foul klar versucht hat, den Ball zu spielen.

Traumtor von Bielefelds Lannert

So nahm die ausgeglichene Partie einen völlig anderen Verlauf. Eine kurz ausgeführte Bielefelder Ecke landete 25 Meter vor dem Tor bei Lannert. Der Rechtsverteidiger packte einen wunderbaren Schuss aus, der sich über Torwart Florian Müller hinweg ins linke Eck senkte.

„Davon trifft er einen von 500 Versuchen”, sagte der Ex-Bielefelder Fabian Klos schmunzelnd bei Sky – er hatte noch mit Lannert zusammengespielt. „Ich schätze ihn sehr, aber schießen ist normalerweise nicht seine Stärke.”

Handelfmeter nach VAR-Einsatz

Die Bielefelder Alm war nach dem Traumtor angezündet – und flammte nur wenige Minuten später erneut auf. Gregoritsch blockte einen Schuss von Sam Schreck mit dem Oberkörper, von dem der Ball an den abgespreizten Oberarm sprang. Schiedsrichter Willenborg entschied nach Ansicht der Videobilder auf Handelfmeter – und Kania verwandelte sicher unten links.


Bielefelds Julian Kania jubelt nach dem 2:0 gegen den SC Freiburg

Bielefelds Julian Kania jubelt nach dem 2:0 gegen den SC Freiburg

Bielefeld hatte jetzt richtig Schwung, erspielte sich weitere Chancen. Die dickste vergab Großer, als er kurz vor der Pause aus sieben Metern freistehend vergab, Torwart Müller mit seinem Schuss satt am Kopf traf. Müller spielte zunächst weiter, blieb nach der Pause aber in der Kabine.

Doan findet Gregoritsch am zweiten Pfosten

Angesichts der verdienten Arminia-Führung brachte Freiburgs Trainer Julian Schuster neben Stammtorhüter Noah Atubolu auch Vincenzo Grifo für Muslija. Der Bundesligist erhöhte dann zu Beginn der zweiten Hälfte den Druck. Bielefeld überstand die erste Drangphase noch schadlos, leitete dann aber selbst das Freiburger Anschlusstor ein.

Schreck spielte im Vorwärtsgang an der Mittellinie einen folgenschweren Fehlpass. Direkt im Anschluss flankte Ritsu Doan von halbrechts eine maßgenaue Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Gregoritsch aus kurzer Distanz einköpfte. Besonders viele große Chancen sollte sich Freiburg aber nicht mehr herausspielen.

Oppie macht den Deckel drauf

Stattdessen hätte Kania kurz darauf den alten Abstand wieder herstellen können, seinen Flachschuss aus sieben Metern parierte Atubolu aber mit einer ganz starken Parade. Bielefeld blieb weiter brandgefährlich bei Kontern und belohnte sich in der Schlussphase mit der Vorentscheidung. Oppie zimmerte den Ball aus 15 Metern mit seinem starken linken Fuß in den linken Winkel, Atubolu streckte sich vergeblich.

Bielefeld blickt nun gespannt auf den 15. Dezember, wenn das Viertelfinale ausgelost wird. Die Duelle der letzten Acht finden im Februar 2025 statt.

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