Z+ (abopflichtiger Inhalt); CrowdStrike-Panne: Wie es wirklich ist

Der Tag begann wie jeder andere auch: Als ich um sieben Uhr morgens am Arbeitsplatz erschien, rief mich der diensthabende Oberarzt unserer Partnerklinik in Lübeck an, um mir ein Briefing darüber zu geben, was während seiner Nachtschicht passiert war. Ein paar Computer ließen sich nicht hochfahren, sagte er. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht:
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CrowdStrike-Panne: Wie es wirklich ist

Der Tag begann wie jeder andere auch: Als ich um sieben Uhr morgens am Arbeitsplatz erschien, rief mich der diensthabende Oberarzt unserer Partnerklinik in Lübeck an, um mir ein Briefing darüber zu geben, was während seiner Nachtschicht passiert war. Ein paar Computer ließen sich nicht hochfahren, sagte er. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht: Dass einzelne Rechner mal streiken, ist nichts Ungewöhnliches.

Trotzdem handeln wir bei Problemen mit der Technik streng nach Protokoll, schließlich steht die Gesundheit der Patienten auf dem Spiel. Wenn die PCs nicht funktionieren, werden Diagnosen schwierig, weil wir Daten weder einsehen noch auswerten können.

Wie vorgeschrieben, drückte ein Kollege also den Knopf, der die Mitglieder des sogenannten Krisenstabs alarmiert: Ärzte, Vorstandsmitglieder und IT-Leute, die sich auch sofort in dem dafür vorgesehenen Raum zusammenfanden. Dieser Raum ist mit einer eigenen Stromversorgung ausgestattet – für den Fall, dass nichts mehr geht. Im Gespräch stellten wir fest, dass die Situation ernster war als angenommen. Ob hier in Kiel oder an unserem Standort in Lübeck – nichts funktionierte mehr. Für mich war das eine völlig neue Situation, ich habe das Schlimmste befürchtet: Erlebten wir gerade einen Hackerangriff? Zuerst haben wir die Feuerwehr-Dienststelle gebeten, unsere Klinik auf „schwarz” zu stellen. Die Rettungsdienste wissen dadurch, dass sie uns nicht anfahren sollen. Gott sei Dank waren in Kiel nur wir von der CrowdStrike-Panne betroffen, es gab also Ausweichmöglichkeiten.

Allerdings sind da noch die Patienten, die zu Fuß in die Notaufnahme kommen. Um die zu behandeln, mussten wir zu unseren Krisenwerkzeugen greifen: Zettel und Stift! Ein Beispiel: Jemand klagte über Blut im Stuhl, und wir schickten eine Probe an unser Labor. Normalerweise würden die Ergebnisse dort direkt ins System eingespeist und würden bei uns am Bildschirm erscheinen. So aber bekamen wir einen Zettel zugefaxt, der von Hand ausgefüllt worden war. Weil wir außerdem nicht auf die elektronische Patientenakte zugreifen konnten, mussten wir den Hausarzt des Patienten anrufen. Das alles ist kein Drama, kostet aber Zeit.

Nach einer Stunde kam von der IT die Entwarnung: kein Hackerangriff, nur ein Updateproblem. Bis zum frühen Nachmittag liefen die ersten PCs wieder. Was mir an dem Tag klar geworden ist: Die Digitalisierung hat große Vorteile, birgt aber auch Risiken. Was mir viel größere Sorgen macht als eine IT-Panne, ist ein möglicher Stromausfall. Das wäre der Super-GAU.

Wenn Sie in unserer Rubrik „Wie es wirklich ist” berichten möchten, melden Sie sich bei uns: wirklich@zeit.de.

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