„Wird streng durchgesetzt”: Behörden in Los Angeles verhängen Ausgangssperre

Fast 200.000 Menschen müssen im Großraum Los Angeles ihre Häuser aufgrund einer Brandkatastrophe verlassen. Die verwaisten Gebiete ziehen jetzt aber auch Kriminelle an. Gegen die wollen die Behörden mit einer Ausgangssperre vorgehen – und hart durchgreifen. Angesichts der Gefahr durch Plünderer hat die Polizei von Los Angeles in den von der Brandkatastrophe heimgesuchten Gebieten eine
„Wird streng durchgesetzt”: Behörden in Los Angeles verhängen Ausgangssperre

Fast 200.000 Menschen müssen im Großraum Los Angeles ihre Häuser aufgrund einer Brandkatastrophe verlassen. Die verwaisten Gebiete ziehen jetzt aber auch Kriminelle an. Gegen die wollen die Behörden mit einer Ausgangssperre vorgehen – und hart durchgreifen.

Angesichts der Gefahr durch Plünderer hat die Polizei von Los Angeles in den von der Brandkatastrophe heimgesuchten Gebieten eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. „Sie dürfen sich nicht in diesen betroffenen Gebieten aufhalten. Wenn Sie es doch tun, werden Sie verhaftet”, sagte Bezirkssheriff Robert Luna. In dem seit Dienstag in der US-Westküstenmetropole wütenden Flammeninferno kamen bisher zehn Menschen ums Leben, mehr als 10.000 Gebäude brannten nieder. Vor den Augen der Helfer und Feuerwehrleute spielten sich apokalyptische Szenen ab.

„Diese Ausgangssperre wird streng durchgesetzt”, sagte Sheriff Luna. Sie diene der öffentlichen Sicherheit, dem Schutz von Eigentum und der Verhinderung von Einbrüchen und Plünderungen in den evakuierten Gebieten. „Wir tun dies nicht, um jemandem Unannehmlichkeiten zu bereiten”, sagte Luna. Die Ausgangssperre in den betroffenen Gebieten, darunter das Villen- und Prominentenviertel Pacific Palisades, gilt von 18.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens.

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Auch Tausende Nationalgardisten waren zum Schutz der Häuser in den evakuierten Gebieten im Einsatz. „Wir setzen alles uns zur Verfügung stehende ein, inklusive unserer Nationalgardisten, um die Orte in den kommenden Tagen zu schützen”, erklärte Gouverneur Gavin Newsom. Mindestens 20 mutmaßliche Plünderer wurden mittlerweile festgenommen.

Schätzung: Bis zu 150 Milliarden Dollar Schaden

Einigen Betroffenen reichte das nicht. Nicholas Norman bewachte sein Haus in der besonders hart von den Feuern betroffenen Vorstadt Altadena lieber selbst. „Ich habe das klassische amerikanische Ding gemacht: Ich habe mein Gewehr geholt und mich da draußen hingesetzt, ein Licht angemacht, damit die Leute wissen, dass da jemand ist”, sagte er.

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Unterhaltung 10.01.25

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Seit Dienstag sind rund um die Millionenstadt insgesamt fünf große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten. Bis jetzt zerstörten die Flammen nach Angaben der Feuerwehr eine Fläche von insgesamt 14.500 Hektar. Der Wetterdienst AccuWeather schätzt den Gesamtschaden auf 135 bis 150 Milliarden Dollar.

Nach Angaben der Feuerwehr starben in den Brandgebieten im Großraum Los Angeles bisher schon mindestens zehn Menschen. Angesichts komplett zerstörter Gebäude und Straßenzüge sagte US-Präsident Joe Biden, die Stadt gleiche einem „Kriegsschauplatz”. Es gebe eindeutige Beweise für Plünderungen. Erneut seien überdies „Demagogen” am Werk, die Falschinformationen über die Katastrophe verbreiteten. Zuvor hatte er Kalifornien weitere Bundeshilfen bereit gestellt.

Villen von Promis zerstört

Mehr als 180.000 Menschen mussten in den vergangenen Tagen ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Größen und andere Prominente. Das größte Feuer fraß sich durch Pacific Palisades und brannte dort bereits rund 8000 Hektar nieder.

Aus der Luft war das erschütternde Ausmaß der Zerstörung in Pacific Palisades und im benachbarten Malibu besonders deutlich zu erkennen. Überall waren verkohlte Trümmer ehemals stattlicher Anwesen zu sehen, zerstört wurden etwa die Villen von Hotelerbin Paris Hilton und Filmstar Anthony Hopkins.

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Ein anderer Waldbrand zerstörte in Altadena nördlich von Los Angeles mehr als 5500 Hektar. „Das ähnelt der Apokalypse”, sagte Oren Walters vor seinem zu Asche zerfallenem Haus. „Mein Haus ist niedergebrannt und ich habe alles verloren”, sagte auch Hester Callul, die aus Altadena floh und Zuflucht in einer Notunterkunft fand.

Weitere Brandherde flammten auf, einer davon in der Nähe von Calabasas und der wohlhabenden Ortschaft Hidden Hills, in der Prominente wie Kim Kardashian leben. Binnen weniger Stunden erfassten die Flammen dort eine Fläche von mehr als 400 Hektar.

Keines der Feuer bisher eingedämmt

Keines der fünf großen Feuer konnte bislang eingedämmt werden, nach Angaben der Feuerwehr hat sich deren Ausbreitung allerdings verlangsamt. In Pacific Palisades hatte die Feuerwehr nach eigenen Angaben acht Prozent der Feuerfront im Griff, in Altadena drei Prozent. Der kleinere Brand in den Hügeln von Hollywood, das sogenannte Sunset Fire, wurde nach Behördenangaben unter Kontrolle gebracht, die Evakuierungsanordnung dort konnte aufgehoben werden.

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Verheerende Feuer in Kalifornien Rauchende Trümmer, zerstörter Alltag

Millionen Menschen sind von den weiteren Auswirkungen der Brände betroffen. Schulen blieben geschlossen, bei Hunderttausenden Menschen in LA und Umgebung fiel der Strom aus, zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt und diverse Dreharbeiten in Hollywood ausgesetzt.

Der US-Wetterdienst kann bisher keine Entwarnung geben: Die Lage in den Brandgebieten sei angesichts anhaltender Trockenheit und Winde weiter „kritisch”. Wissenschaftlern zufolge trägt der Klimawandel zu Bedingungen bei, welche die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden erhöhen.

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