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Warum Bayern immer erst so spät Sommerferien hat – Kritik am Sonderstatus

Stand: 18.08.2024, 08:15 Uhr

Von: Alena Wunderlich

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Sommerferien in Bayern – doch für einige Bundesländer ist die Urlaubszeit schon längst vorbei. Was die Ferien mit Ernte, Christentum und Staus zu tun haben.

München – Sommer, Sonne, Ferienzeit: Seit Ende Juli sind in Bayern Sommerferien – noch bis Mitte September ist schulfrei. Doch in einigen Bundesländern sind die Ferien schon lange passé, dort begann die Schule schon Anfang August wieder. Während es aus anderen Teilen der Bundesrepublik immer wieder Kritik gibt, beharrt Bayern auf seine späten Ferien.

„Die Ferienzeiten bleiben“: Bayern beharrt auf späte Sommerferien

„Das bayerische Abitur bleibt bayerisch, übrigens genauso, wie die Ferienzeiten bleiben, wir wollen auch die nicht angleichen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder ( CSU) im November 2019. Die Position des Freistaats ist damit also schon einmal klar und hat sich seitdem auch nicht geändert. Doch wer ist überhaupt verantwortlich für die Ferientermine und woher kommt die Tradition, dass Bayern immer als Letztes dran ist?

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So sind die Ferien in den anderen Bundesländern geregelt

Das Ziel: Es sollen auf keinen Fall alle Regionen Deutschlands gleichzeitig Ferien haben, damit die Staus auf den Autobahnen nicht zu groß werden und Urlaubsregionen nicht auf ein Mal überrannt werden. Doch alle anderen Länder, außer Bayern und Baden-Württemberg, haben ein rollierendes System. Jedes Jahr wechseln sie sich ab, wer zuerst die Sommerferien antritt. Mecklenburg-Vorpommern startet 2024 beispielsweise am 28. Juli in die Sommerferien. Fünf Jahre später, im Jahr 2029, gehen die Kinder dort schon am 18. Juni in die Ferien. Damit verschiebt sich die schulfreie Zeit um mehr als einen Monat im Laufe der Jahre.

Wer plant die Sommerferien in ganz Deutschland?

Verantwortlich für die Ferientermine im Sommer ist in Deutschland die Kultusministerkonferenz (KMK). Schon jetzt sind die Termine für die sechswöchigen Ferien bis 2030 bestimmt, sie werden also immer in mehrjährigem Rhythmus beschlossen. Alle übrigen Ferientermine, wie etwa die Weihnachts- oder Faschingsferien, werden von den Ländern selbst bestimmt. Außerdem gibt es fünf Ländergruppen, aufgeteilt nach geografischer und wirtschaftlicher Nähe. Die Länder jeder Gruppe haben jedes Jahr sehr ähnliche Ferienzeiten – Bayern und Baden-Württemberg bilden gemeinsam die fünfte Gruppe.

Warum beschweren sich andere Bundesländer über Bayerns Sonderstatus?

Die Tradition, dass Bayern und Baden-Württemberg immer am spätesten in die Sommerpause gehen, kommt eigentlich aus der Landwirtschaft. Weil viele Kinder aus den landwirtschaftlich geprägten Bundesländern früher bei der Ernte im Spätsommer helfen mussten, sollte dieser Zeitraum in den Sommerferien liegen. Da dies mittlerweile für die meisten Kinder nicht mehr der Fall ist, sehen andere Bundesländer keinen Grund mehr im Sonderstatus des Südens. Doch mindestens bis 2030 wird Bayern immer das letzte Bundesland bleiben, das in die Ferien geht und dann wieder zurück ins neue Schuljahr kommt – so hat es die KMK 2021 beschlossen.

Ist die Ernte im Spätsommer der einzige Grund?

Die Kultusministerkonferenz teilt außerdem als Begründung mit: „Die Sommerferien von Bayern und Baden-Württemberg, liegen auf dem letzten Termin, um einen ausreichenden Lern- und Prüfungszeitraum zwischen Pfingst- und Sommerferien sicherzustellen.“ Denn ganze zwei Wochen Pfingstferien gibt es nur in diesen beiden Ländern. „Traditionell werden in Bayern jeweils zweiwöchige Ferien um christliche Feste geplant“, schreibt das Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Auch aufgrund von pädagogischen Gesichtspunkten solle es nach Phasen des Unterrichts regelmäßig Phasen der Erholung geben.