US-CEO verlangt 80-Stunden-Woche von Mitarbeitern: Wäre das in Deutschland rechtens?
Der Chef eines Tech-Startups gibt zu, dass er von seinen Mitarbeitern eine 80-Stunden-Woche verlangt. Doch ist das überhaupt erlaubt?
Lange Arbeitszeiten, Überstunden und nur wenig Freizeit – viele Arbeitnehmer in Deutschland wollen das nicht. Junge Angestellte schätzen vielmehr eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Mitarbeiter, die ihr Leben über ihre Beschäftigung stellen, werden bei Daskh Gupta, dem CEO eines in San Francisco ansässigen Unternehmens für Unternehmenssoftware, daher wohl nicht glücklich. Der 22-jährige CEO ging vor ein paar Wochen auf X (ehemals Twitter) viral, als er verkündete, dass sein Unternehmen „keine Balance zwischen Arbeit und Privatleben“ dulde. Dem jungen Unternehmer zufolge sei die 80-Stunden-Woche eine Entscheidung für den Lebensstil. Doch wäre das hierzulande auch erlaubt?
Zahlreiche Überstunden: „Wir bieten keine Work-Life-Balance“
In dem Post, den Daskh Gupta auf X veröffentlichte, erklärt er, dass ein typischer Arbeitstag in seiner Firma rund 14 Stunden betrüge. Seine Mitarbeiter arbeiteten zudem oft am Wochenende. Der Beitrag sollte die anspruchsvolle Kultur des Unternehmens transparent machen und so zukünftigen Mitarbeitern zeigen, worauf sie sich einlassen. Doch statt Zuspruch erntete der Unternehmer allerhand negative Kommentare bis hin zu Morddrohungen.
Doch der junge Unternehmer hält trotz heftiger Reaktionen an seiner Meinung fest, wie unter anderem der spanische Business Insider berichtet. Aufgrund des natürlichen Wettbewerbs in der Start-up-Welt sei es notwendig, 80 Stunden pro Woche zu arbeiten, glaubt Gupta. „Dies ist ein äußerst wettbewerbsintensiver Bereich. Niemand kümmert sich um das drittbeste Unternehmen oder sogar das zweitbeste Unternehmen in einer Softwarekategorie. Wenn Sie 95 Prozent Ihrer Anstrengungen unternehmen, ist das gleichbedeutend damit, dass Sie 0 Prozent Ihrer Anstrengungen unternehmen“, erklärt er in einem Interview mit Inc.com.
80-Stunden-Woche: Ist das in Deutschland überhaupt erlaubt?
Die Reaktionen im Netz zeigen, dass es nur wenig Zuspruch für die Einstellung des Software-Unternehmens gibt. „Es ist toll zu sehen, dass Sie bereits Mitarbeiter direkt nach der Uni ausbeuten. Nutzen Sie das so gut Sie können aus, Menschen sind nur Fleischcomputer, die Sie für Ihren persönlichen Vorteil benutzen können“, antwortete eine Person auf seinen Beitrag, der mehr als 1,6 Millionen Mal 8Stand: 22.12.2024) angesehen wurde, wie die Daily Mail berichtet.
Ein Arbeitnehmer wie Gupta hätte es auch hierzulande wohl besonders schwer. In Deutschland dürfen Angestellte maximal 48 Stunden pro Woche – unter bestimmten Umständen 60 Stunden pro Woche – arbeiten. Festgelegt ist dies im Arbeitszeitgesetz (ArbZG). 80 Stunden darf hier also niemand offiziell arbeiten.
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