Unwetter in Norditalien: Felsstürze blockieren vier wichtige Straßen – Urlaubern drohen große Umwege

Startseite Panorama Unwetter in Norditalien: Felsstürze blockieren vier wichtige Straßen – Urlaubern drohen große Umwege Stand: 07.08.2024, 17:48 Uhr Von: Johannes Welte Kommentare Drucken Teilen Bei Prati Carnico wurde diese Straße verschüttet. © Prato Carnico Informa/Facebook Ein neues Unwetter sorgt für Chaos in den östlichen italienischen Alpen. Nahe der Grenze zu Österreich wurden vier Straßen von
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Unwetter in Norditalien: Felsstürze blockieren vier wichtige Straßen – Urlaubern drohen große Umwege

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Bei Prati Carnico wurde diese Straße verschüttet.
Bei Prati Carnico wurde diese Straße verschüttet. © Prato Carnico Informa/Facebook

Ein neues Unwetter sorgt für Chaos in den östlichen italienischen Alpen. Nahe der Grenze zu Österreich wurden vier Straßen von Fels- und Gesteinsmassen verschüttet. Die Aufräumarbeiten laufen.

Udine – Der Gewittersommer lässt einfach nicht nach. Und sorgt vor allem in den südlichen Alpen beinahe täglich für Chaos. In der Nacht auf Mittwoc (7. August) wurden die Region der Friauler Dolomiten im Nordosten von Italien verwüstet. Dabei handelt es sich um den südlichen Teil der Karnischen Alpen – eine vergleichsweise stille Ferienregion zwischen den stark besuchten Südtiroler Dolomiten im Westen, den Gailtaler Alpen Kärntens ( Österreich) im Norden und den Julischen Alpen im Osten, die schon nach Slowenien reichen. In den Friauler Dolomiten kann man noch bizarre Felsen ohne Rummel genießen.

In der Nacht auf Mittwoch wurde die Stille durch ein heftiges Gewitter beendet. Starker Regen sorgte dafür, dass sich gleich an mehreren Stellen Muren und Felsstürze lösten, die an vier Stellen wichtige Straßen verschütteten. Teilweise waren es riesige Brocken, die auf die Fahrbahnen donnerten, nach bisherigen Erkenntnissen gab es immerhin keine Verletzten.

Heftiges Unwetter in Italien stört die Ferienidylle in den Friauler Dolomiten

Der italienische Straßenbetreiber FVG Strade berichtet, dass auf der Regionalstraße 355 zwischen den Orten San Pietro di Cadore und Acquatona und auf der Regionalstraße 465 am Rio Bianco nahe Sappada die Fahrbahn verschüttet wurde. Auch die ehemalige Provinzstraße 22, die die Regionen Friaul und Julisch Venetien verbindet, ist dicht. In der Provinz Belluno (Veneto) wurde ebenfalls eine Straße verschüttet.

Somit fallen mehrere Ost-West-Verbindungen weg, was in den Alpen meistens große Umwege mit sich bringt. Die beliebte Berghütte Rifugio Fratelli De Gasperi in den Friauler Dolomiten etwa ist derzeit per Auto nur von Westen erreichbar.

„In allen drei Gebieten stürzten erhebliche Murgänge ins Tal und drangen in die Straßenoberfläche ein“, berichtet FVG Strada. Da es schon Mitternacht war, seien keine Autos mehr unterwegs gewesen, sodass niemand in Gefahr gewesen sei. Die Aufräumarbeiten sind bereits im Gange.

Straßenbetreiber rechnet mit „Schließung von mindestens ein paar Tagen“

Es wird geschätzt, dass das zu entfernende Material etwa eine Größenordnung von 3000 Kubikmetern hat. Nach der Räumung müssten die betroffenen Abschnitte unter Einbeziehung des Gutachtens von Geologen untersucht werden. „Es wird mit einer Schließung von mindestens ein paar Tagen gerechnet“, heißt es bei FVG Strade. Allerdings werden weitere Unwetter erwartet, die zu Änderungen im Ablauf führen könnten.

„Das Personal und die Fahrzeuge von FVG Strade machten sich sofort an die Arbeit, um die Straßen von Erdrutschen zu befreien, insbesondere vom beeindruckendsten, entlang der SR 465 in Sappada“, teilt der Straßenbetreiber weiter mit. Auch in der Provinz Belluno (Veneto) musste die Feuerwehren zu 30 Einsätzen ausrücken, hier wurde ebenfalls eine Straße verschüttet. Etwa 30 Anlieger waren stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten.

Auch in Südtirol und im Veneto rückte die Feuerwehr 60 Mal aus

Die Südtiroler Feuerwehren meldeten ebenfalls rund 30 Unwettereinsätze. Die Muren und Felsstürze sind nicht die ersten in dieser Region: Der Plöckenpass an der Grenze nach Österreich ist seit Dezember nach einem riesigen Felssturz gesperrt.

Doch auch im Frühling und Sommer hörten die Felsstürze und Muren nicht auf, ein Unwetter jagt das andere. So verschüttete im Juli eine riesige Mure eine Straße in den Dolomiten, die ebenfalls zu einer beliebten Berghütte führt. An der drei Zinnen prasselte Ende Juli ein Felssturz auf einen viel begangenen Wanderweg. Ein Felssturz donnerte im April auf die Adria.-Autobahn, die ebenfalls durchs Friaul führt. Im Südtiroler Passeiertal krachte im April ein riesiger Fels auf eine Straße.

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