Thyssenkrupp-Stahlsparte soll HKM-Beteiligung verkaufen

Wirtschaft (DPA) Thyssenkrupp-Stahlsparte soll HKM-Beteiligung verkaufen Stand: 21:04 Uhr | Lesedauer: 2 Minuten Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat am Freitag über den geplanten Umbau gesprochen. Quelle: Bernd Thissen/dpa Deutschlands größter Stahlkonzern ist im Umbruch. Am Freitag beriet der Aufsichtsrat über die Zukunftsperspektiven. Anzeige , Anzeige Im Zuge der geplanten Neuaufstellung soll sich Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel
Thyssenkrupp-Stahlsparte soll HKM-Beteiligung verkaufen
Wirtschaft (DPA)

Thyssenkrupp-Stahlsparte soll HKM-Beteiligung verkaufen

Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat am Freitag über den geplanten Umbau gesprochen. Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat am Freitag über den geplanten Umbau gesprochen.
Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp-Stahlsparte hat am Freitag über den geplanten Umbau gesprochen.
Quelle: Bernd Thissen/dpa
Deutschlands größter Stahlkonzern ist im Umbruch. Am Freitag beriet der Aufsichtsrat über die Zukunftsperspektiven.

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Im Zuge der geplanten Neuaufstellung soll sich Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel (TKSE) von seiner Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) trennen. Der Vorsitzende des TKSE-Aufsichtsrats, Sigmar Gabriel, bezeichnete dies am Freitagabend als einen Kernbestandteil eines geplanten, aber noch nicht beschlossenen Restrukturierungsprogramms des Vorstands.

Thyssenkrupp Steel ist zu 50 Prozent an HKM beteiligt, der Stahlkonzern Salzgitter zu 30 Prozent und der französische Röhrenhersteller Vallourec zu 20 Prozent. Bei HKM arbeiten rund 3000 Menschen. TKSE will seine Stahlerzeugungskapazitäten in Duisburg verringern. HKM produziert jährlich rund zwei Millionen für Thyssenkrupp.

«Das vorrangige Ziel ist es dabei, die Unternehmensanteile an der HKM zu verkaufen und damit eine Beschäftigungssicherung zu erreichen», sagte Gabriel nach einer Sitzung des Aufsichtsgremiums. Sollte ein Verkauf nicht umsetzbar sein, arbeite man an einer einvernehmlichen Schließungslösung für die HKM mit den anderen Eigentümern. «Dann gilt die Absicherung der Beschäftigten durch das Versprechen, keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen», betonte der frühere Vizekanzler. TKSE spricht bereits mit einer Beteiligungsgesellschaft über einen Verkauf. Gründlichkeit gehe dabei vor Schnelligkeit, betonte Gabriel.

Das vom Vorstand vorgestellte Restrukturierungsprogramm, das auch einen Stellenabbau vorsieht, wurde beraten, aber noch nicht beschlossen. Hintergrund sind noch ausstehende Fragen der künftigen Finanzierung des Stahlunternehmens durch den Mutterkonzern Thyssenkrupp, der seine Stahlsparte auf den Weg in die Selbstständigkeit geschickt hat. Erster Schritt war in der vergangenen Woche der Einstieg das Energieunternehmen EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky mit 20 Prozent. Über die Übernahme von weiteren 30 Prozent wird bereits gesprochen. Kretinsky nahm am Freitag zum ersten Mal als Mitglied an einer Sitzung des Aufsichtsgremiums teil.

Weil Ende September der bisherige Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der TKSE und der Muttergesellschaft ausläuft, soll zunächst eine Finanzierungsvereinbarung die Geldströme regeln. Für einen Fünfjahreszeitraum danach soll ein neutrales Gutachten Finanzierungsperspektiven erarbeiten. Auf der Grundlage dieses Gutachtens soll dann über das Restrukturierungsprogramm gesprochen werden. Es soll noch in diesem Jahr vorgelegt werden.

Thyssenkrupp-Chef Miguel López hatte die geplante Neuaufstellung der Stahlsparte im Mai unter anderem mit zu geringer Nachfrage, hohen Energiekosten, Überkapazitäten und Billigimporten aus Asien begründet. Die stark konjunkturabhängige Sparte steht seit Jahren im Fokus des Traditionskonzerns, dessen Wurzeln in der Stahlindustrie liegen. In der Stahlsparte arbeiten rund 27.000 Menschen, davon 13.000 in Duisburg. Insgesamt beschäftigt Thyssenkrupp rund 100.000 Menschen.

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