„Tante-Emma-Laden brummt“: Moosburgs Sozialverein schüttet neuen Spendenrekord aus – Region profitiert
Der Tante-Emma-Laden in Moosburg kann heuer einen neuen Rekordbetrag an Vereine und Organisationen aus der Region ausschütten. Das Team hat aber auch ein Problem.
Moosburg – „Das hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, musste am Montagabend MdL Johannes Becher, Vorsitzender vom Tante-Emma-Verein Moosburg, lächelnd zugeben. Wie schon seit Jahren schüttet der Verein die Überschüsse aus dem Verkauf im Sozialwarenhaus samt eingegangener Spenden aus. Bei einem Pressegespräch in der „Grieserie“ nannte Becher die Spendensumme, die für Staunen sorgte: über 40.000 Euro, mit denen jetzt diverse Projekte unterstützt werden können.
„Das ist mit Abstand die höchste Summe, die wir je ausgeschüttet haben“, erklärte Becher am Montag am Küchentisch seiner „Grieserie“. Zum Vergleich: 2023 konnten knapp 26.000 Euro verteilt werden. Generiert wurde das Geld aus den Verkäufen von Sachspenden im Tante-Emma-Sozialkaufhaus und aus Spenden für den Verein, die heuer aufgrund des Hochwasser-Geschehens nochmal höher ausfielen.
Eine Sache bereitet Sorgen
Die jährliche Ausschüttung dieser Gelder ist laut Becher ein großer Beitrag für eine soziale Stadt und einen sozialen Landkreis. Freilich ginge das nicht ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Kräfte, die im Sozialkaufhaus ihren Dienst tun. Für diese Menschen hatte Becher ein großes Lob im Gepäck: „Doch, ich bin schon sehr stolz auf die Leistung der Ehrenamtlichen, die das alles erarbeitet haben“. „Der Tante-Emma-Laden brummt, kann man sagen – und es gibt alles, vom Kaffeelöffel bis zu Elektrogeräten“, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Ulrich Risse, der aber auch ein Problem schilderte: „Wir haben 45 Aktive, allerdings leisten 20 Prozent der Aktiven 50 Prozent der Arbeit – das macht uns schon Sorgen. Wir würden uns also sehr über Hilfe freuen, vor allem, wenn jemand regelmäßig mitarbeiten mag.“
Beim Warenverkauf im Laden hört das Engagement des Vereins laut Risse aber noch lange nicht auf. „Wir geben unter anderem auch Sachspenden über Navis an die Ukraine und sammeln Kleidung für Leute, die im Krankenhaus liegen und keine Angehörigen mehr haben“. Die ausgeschüttete Fördersumme steige sukzessive, so Becher. Standen im Jahr 2019 rund 17.500 Euro zu Verfügung, konnten selbst während Corona und den Lockdowns noch etwa 15.000 Euro generiert werden. Was Heiko Bauerschmitt, der sich um den Papierkram für den Verein kümmert, klar betonte: „Wir können keine Einzelpersonen fördern, dem können wir gar nicht gerecht werden“.
Wer von der Ausschüttung profitiert
Becher selbst erinnerte sich am Montag an die Anfänge des Sozialkaufhauses und daran, dass niemand mit einem derartigen Erfolg gerechnet hätte – auch nicht er selbst. „Für das alles bin ich unwahrscheinlich dankbar“, so Becher abschließend. Übrigens: Seit 2019 hat der Verein insgesamt rund 140.000 Euro verteilen können.
Die Spendensumme wurde insgesamt an 22 Antragssteller ausgeschüttet, darunter: Hohenkammer/Allershausen (10.000 Euro für Hochwasserhilfe), Kinderschutzbund (5000 Euro für Mittagsbetreuung), Phoenix e.V. (2000 Euro für die Oase), Georg Hummel-Mittelschule (2000 Euro für Präventionstheater), Weißer Ring (2000 Euro für Opferhilfe), Stalag e.V. (1000 Euro für den Erhalt und Pflege einer Baracke) und der Kindergarten St. Pius (1000 Euro für einen großen Ausflug, Buskosten).
Gut zu wissen: Die Öffnungszeiten von Tante Emma
Die Hilfe von Tante Emma findet auf verschiedenen Ebenen statt, nämlich mit Rat und Tat, als Treffpunkt und dem Sozialkaufhaus mit den gespendeten Waren, die für kleines Geld erstanden werden könne. Das Sozialkaufhaus befindet sich in der Bahnhofstraße 6 in Moosburg. Die Öffnungszeiten: Mittwoch von 9 bis 12 Uhr (nur Warenannahme), Donnerstag 12 bis 18 Uhr (nur Verkauf) und Samstag von 9 bis 12 Uhr (Warenannahme und Verkauf). Mehr Infos über den Verein gibt es unter www.tanteemma.org.
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