SpaceX verlor Kontrolle über Raumschiff mit vier privaten Astronauten
Vier private Astronauten fliegen mit SpaceX ins Weltall, dann verliert das Unternehmen die Kontrolle über das Raumschiff. Genau das ist offenbar passiert.
Hawthorne – Als im September vier private Astronauten und Astronautinnen mit einer Raumkapsel von SpaceX die Erde umkreisten, brachen sie einen Nasa-Höhenrekord und absolvierten den ersten privaten „Weltraumspaziergang“. Die Mission „Polaris Dawn“, die vom Milliardär Jared Isaacman finanziert und geführt wurde, schien ein voller Erfolg zu sein – ein echter Meilenstein der privaten Raumfahrt. Erst jetzt kommt heraus, dass es im Laufe der Mission offenbar ein größeres Problem bei SpaceX gab.
Stromausfall bei SpaceX: Unternehmen verlor Kontrolle über Raumschiff mit Crew
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen berichtet, hat es während der mehrtägigen Mission einen Stromausfall in einer SpaceX-Anlage in Kalifornien gegeben. Wegen dieses Stromausfalls habe für mindestens eine Stunde keine Kontrolle über die Raumkapsel „Crew Dragon“ mit den vier privaten Crewmitgliedern bestanden. Keine Kontrolle zu haben, sei „eine große Sache“, zitiert Reuters einen der Insider. Es gehe schließlich darum, schnell reagieren zu können, wenn etwas passiere.
In dem Raumschiff befanden sich neben Jared Isaacman, den Donald Trump gern als nächsten Nasa-Administrator sehen würde, der Pilot Scott Poteet sowie die SpaceX-Mitarbeiterinnen Sarah Gillis und Anna Menon. Die Raumkapsel habe durch das „Starlink“-Satellitennetzwerk von SpaceX „etwas Kontakt“ zum Boden gehabt, heißt es in dem Reuters-Bericht. Die Kapsel sei sicher gewesen.
Unter Trump entstehen Interessenskonflikte in der Raumfahrt
Bisher war der Vorfall nicht öffentlich bekannt, Fragen dazu wurden von SpaceX und dessen Gründer Elon Musk nicht beantwortet. Eine der Reuters-Quellen berichtet jedoch, dass SpaceX die Nasa über den Vorfall informiert hat – schließlich wurde derselbe Raumschiff-Typ nur einige Wochen später für eine Mission mit Nasa-Crew verwendet.
Der Vorfall zeigt einen Mangel an Transparenz in der privaten Raumfahrt: Es ist nicht bekannt, ob SpaceX den Vorfall an die Flugaufsicht FAA gemeldet hat, die den Flug ursprünglich genehmigt hatte. Dazu kommen potenzielle Interessenskonflikte, die durch die künftige Trump-Regierung auftreten könnten: SpaceX-Gründer Musk ist unter Donald Trump sehr einflussreich und soll eine Behörde leiten, die in der Regierung Gelder einspart. Isaacman ist eng mit SpaceX verbunden und soll unter Trump Nasa-Administrator werden. Er würde dann genau die Behörde leiten, die zahlreiche gut dotierte Verträge an SpaceX vergeben hat. (tab)
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