Schwere Unwetter wüten in Tirol: Riesen-Hagel, Chaos durch Erdrutsche – Erste Verletzte gemeldet
Schwere Unwetter haben Teile von Österreich heimgesucht. Eine kräftige Gewitterzelle fegte vor allem über Tirol. Tennisball-großer Hagel ging nieder.
Update vom 13. August, 12.00 Uhr: Der Schaden nach den Murenabgängen auf die Karwendelbahn ist wohl größer als zuvor angenommen. „Die Schäden und Verunreinigungen sind so gravierend, dass diese Woche kein Zugverkehr mehr stattfinden kann“, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair der Tiroler Tageszeitung. Aktuell läuft noch die Bestandsaufnahme, die Strecke bleibt aber auf jeden Fall mindestens bis Montag (19. August) gesperrt.
Am Montagabend (12. August) hatten zwei Erdrutsche einen Personenzug mit 40 Fahrgästen erfasst. Der Zug wurde eingeklemmt, die Karwendelbahnstrecke beschädigt. Ein zweiter Zug sollte die Passagiere auf der Gegenstrecke sozusagen abholen. Doch er wurde von einer weiteren Mure erwischt.
Schwere Unwetter wüten in Tirol: Riesen-Hagel, Chaos durch Erdrutsche – Erste Verletzte gemeldet
Erstmeldung vom 13. August, 8.58 Uhr: Wien – Nicht nur in Deutschland schlug die Hitze zu, auch Österreich ächzte unter hohen Temperaturen. Die brachten im Nachbarland – vor allem im Bundesland Tirol – allerdings auch kräftige Unwetter mit. Gewitter, Hagel und Erdrutsche sorgten für Chaos.
Unwetter fegen über Österreich: Erdrutsche blockieren Züge und Bundesstraße in Tirol
Eine Gewitterzelle hüllte Innsbruck zeitweise komplett in Dunkelheit. Westlich von der Hauptstadt des Bundeslandes Tirols gingen am Montagabend (12. August) gleich drei Muren ab. Wie die Polizei in einer Mitteilung bekannt gab, traf der Erdrutsch die Bundesstraße B171. Zehn Fahrzeuge mit insgesamt 17 Personen wurden zeitweise zwischen den Muren eingesperrt. Bis mindestens Dienstagmorgen (13. August) bleibt die Straße zwischen Zirl und Innsbruck gesperrt.
Auch die Bahnstrecke der Karwendelbahn-Zugstrecke blieb nicht verschont. „Zwei Personenzüge waren in unwegsamen Gelände unmittelbar betroffen“, hieß es weiter. Es ging weder vor noch zurück. Aus einem Zug mussten 21 Personen evakuiert werden. Der zweite Zug mit etwa 40 Fahrgästen konnte schließlich nach Innsbruck geschleppt werden. Die Bahnstrecke bleibe bis auf Weiteres gesperrt.
Unwetter-Zelle über Tirol: Fast 200 Einsätze – Erste Verletzte gemeldet
Nach einem Erdrutsch gesperrt ist laut Land Tirol auch die L16 Pitztal Straße bei St. Leonhard im Pitztal. Wegen des Unwetters wurden laut ORF bis Dienstagmorgen 194 Einsätze gemeldet, die meisten davon im Bezirk Innsbruck-Land. „Derzeit stehen wir bei mehreren Einsätzen im Ortsgebiet im Einsatz“, meldete die Feuerwehr Zirl am Montagabend bei Facebook und veröffentlichte ein Bild eines Einsatzes. Dagegen prallte in der Gemeinde Kematen ein Linienbus gegen einen Kanaldeckel. Dieser sei kurz vor dem Bus durch das Unwetter angehoben worden. Der Fahrer sowie ein Fahrgast wurden durch den Aufprall verletzt.
Das Unwetter hatte auch Starkregen im Gepäck. Laut Unwetterzentrale kamen zeitweise bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, etwa in St. Leonhard im Pitztal. Dort stürzten die Temperaturen von 29 auf 12 Grad herab. Mit dem Starkregen gab es stellenweise Hagelstürme. Bilder der Tennisball-großen Hagelbrocken sind in den sozialen Medien zu finden.
Erst vor wenigen Tagen hatten heftige Unwetter Österreich und Südtirol getroffen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Derweil drohen in Bayern kräftige Unwetter. (kas)
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