Berlin. Mit „Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten“ kehren die Looney Tunes auf die Leinwand zurück.
Schweinchen Dick stottert, Daffy Duck lispelt: Wenn die beiden zusammen auf der Leinwand zu sehen sind, hat man es also zuerst mit zwei sehr liebenswerten Sprechanomalien zu tun. Das ist das Erbe des großen US-Synchronsprechers Mel Blanc (1908- 1989), der mit seiner wandlungsfähigen Stimme dem gesamten Looney-Tunes-Franchise sein rhetorisches Gepräge gab, darunter auch Bugs Bunny, Tweety und Speedy Gonzalez, die schnellste Maus von Mexiko. Seine Nachfolger, auch im Deutschen, tun sich immer noch schwer damit, an Blancs Genie anzuknüpfen.
Daffy Duck und Schweinchen Dick: Ein Alien will die Menschheit versklaven
Hier, im heutzutage seltenen Fall eines handgezeichneten Animationsfilms, dürfte die Aufgabe besonders schwierig gewesen sein: Denn „Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten“ ist selbst für Looney-Tunes-Verhältnisse deutlich zu hektisch und fahrig geraten, um Sprecherinnen und Sprechern den nötigen Raum für ihre Fähigkeiten zu geben.
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Schweinchen Dick und Daffy Duck bewohnen das Haus, dass ihnen der inzwischen verstorbene Ziehvater hinterlassen hat, und sie würden weiter ihre Tage vertändeln, wäre da nicht die Aufsichtsbehörde, die regelmäßig den Zustand des Heims überprüft. Die stellt nun leider fest, dass ein riesiges Loch im Dach klafft, das ein in der Nacht eingeflogenes Ufo verursacht hat.
Und dessen Pilot, ein hässlicher Alien-Bösewicht reinsten Wassers, führt Schlimmes im Schilde. Aus zunächst nicht genauer ausgeführten Gründen soll die gesamte Erdbevölkerung in einen zombiehaften Zustand versetzt und willfährig gemacht werden, und zwar indem die neueste Kaugummisorte der örtlichen Süßigkeitenfabrik mit grünem Schleim kontaminiert wird.
Das gelingt auch. Duck und Dick müssen sich zusammen mit der niedlichen Petunia, die in der Fabrik als Geschmacksexpertin arbeitet, bald gegen eine ganze Armee entmenschter Untoter zur Wehr setzen, bis sich alles noch einmal wendet.
Leider versucht der Film seinen Mangel an zündenden Ideen mit einem Platzregen aus mittelmäßigen Einfällen und flauen Witzen auszugleichen. Das hinterlässt schnell ein Gefühl der Überforderung, auch wenn man es gern schnell, überdreht und klamaukig hat. Hier schießen das Schwein und die Ente zu weit über das Ziel hinaus.
Animationsfilm, USA 2024, 84 min., von Peter Browngardt