Russen-Spione aus Bayreuth angeklagt – Putin-Helfer planten Anschläge

Karlsruhe – Der Fall um Dieter S. (39) schlug im Frühjahr hohe Wellen – der Autohändler aus Bayreuth soll als Spion für Russland-Diktator Wladimir Putin Anschläge geplant haben. Nun hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen S., Alexander J. (37) sowie einen weiteren Komplizen, Alex D., erhoben. Der Vorwurf: geplante Sabotageakte und Spionage für Moskau. Den Deutsch-Russen
Russen-Spione aus Bayreuth angeklagt – Putin-Helfer planten Anschläge


Karlsruhe – Der Fall um Dieter S. (39) schlug im Frühjahr hohe Wellen – der Autohändler aus Bayreuth soll als Spion für Russland-Diktator Wladimir Putin Anschläge geplant haben. Nun hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen S., Alexander J. (37) sowie einen weiteren Komplizen, Alex D., erhoben. Der Vorwurf: geplante Sabotageakte und Spionage für Moskau.

Den Deutsch-Russen wird vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München vorgeworfen, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.

Sabotage auf deutschem Boden geplant

So zeigte sich Dieter S. (39) im Internet. Er soll für Russland spioniert haben

So zeigte sich Dieter S. (39) im Internet. Er soll für Russland spioniert haben

Foto: privat

Die Festnahme am 17. April in Bayreuth war spektakulär: Spezialeinsatzkräfte rissen Dieter S. auf einem Kaufland-Parkplatz zu Boden, nahmen das Kinderzimmer von Alex­ander J. bei seinen Eltern auseinander.

Alexander J. soll für Russland spioniert haben

Alexander J. soll für Russland spioniert haben

Foto: Karina Palzer

Das Kinderzimmer des Russen-Spions Alexander J. in der Wohnung seiner Eltern in Bayreuth. Rechts in der Ecke hat sein kleiner Sohn einen Schreibtisch zum Lernen, darüber stapelt sich Spielzeug

Das Kinderzimmer des Russen-Spions Alexander J. in der Wohnung seiner Eltern in Bayreuth. Rechts in der Ecke hat sein kleiner Sohn einen Schreibtisch zum Lernen, darüber stapelt sich Spielzeug

Foto: Palzer

Er wollte Sprengstoff-Anschläge begehen

Seit Oktober 2023 soll sich S. mit einem russischen Agenten ausge­tauscht haben, der wie er selbst von 2014 bis 2016 als Kämpfer einer bewaffneten Einheit der sogenannten „Volksrepublik Donezk“ in der Ostukraine eingesetzt und die Zivilbevölkerung terrorisierte. Ihr Plan laut Anklage: „Sabotage­aktionen in der Bundesrepu­blik Deutschland“.

Gebrauchtwagenhändler Die­ter S. soll sich bereiterklärt haben, Sprengstoff-Anschlä­ge auf militärisch genutzte In­frastruktur zu begehen und dafür bereits den größten eur­opäischen US-Truppen­übungsplatz Grafenwöhr aus­gespäht haben. Außerdem ei­nen Verladebahnhof in der Oberpfalz und eine Werk­zeug-Firma.

Fotos und Vide­os von Militärtransporten soll D. nach Russland übermittelt haben. Der Generalbundesanwalt: „Die Aktionen sollten insbesondere dazu dienen, die aus Deutschland der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg geleistete militärische Unterstützung zu unterminieren.“

Hilfe von zwei Komplizen

Alexander J. und Alex D. sol­len ab März 2024 dabei ge­holfen haben. J. spielte nach BILD-Informationen mit Vor­liebe das Computerspiel „Panzer Rush“ und tauschte über dessen Chatfunktion möglicherweise geheime In­formationen aus.

Seit 26. September ist er wieder auf freiem Fuß, Alex D. wurde nicht fest­genommen. Dieter S. wurde darüberhinaus Ende Oktober wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der ausländischen terroris­tischen Vereinigung „Volksre­publik Donezk“ angeklagt.

Spione führten unauffälliges Leben in Bayern

In Bayern führten Putins mut­maßliche Spione ein unauffäl­liges Leben. Nur kurz vor sei­ner Festnahme fiel Dieter D. einmal aus der Rolle, als er seinem Hausverwalter ein Foto seines blutigen rechten Zeigefingers per WhatsApp schickte. Dem habe ihm ein Amerikaner im Kampf abge­bissen, schrieb S. in dem BILD vorliegenden Chat. Dem US-Bürger hatte S. zuvor einen Jeep Cherokee abgekauft, den er mit Aufbauten, Scheinwerfer und mysteriösen Schaltern am Armaturenbrett zu einer Art Mini-Panzer umgebaut hatte.

Dieses Foto von seinem blutigen Finger schickte Dieter S. am 7. April seinem Vermieter

Dieses Foto von seinem blutigen Finger schickte Dieter S. am 7. April seinem Vermieter

Foto: Joerg Voelkerling

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