Regional auch beim Christbaumkauf: Ein Stück Heimat in der Stube

Startseite Lokales Ebersberg Ebersberg Regional auch beim Christbaumkauf: Ein Stück Heimat in der Stube Stand: 11.12.2024, 15:37 Uhr Von: Uta Künkler Kommentare Drucken Teilen Markus Pfeffer und sein Sohn Julian (7) aus Pliening schneiden in der Baumschule Weinberger in Hohenlinden ihren Christbaum. © Johannes Dziemballa Beim Christbaumkauf geht der Trend im Landkreis Ebersberg zur regionalen Tanne:
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Markus Pfeffer und sein Sohn Julian (7) aus Pliening schneiden in der Baumschule Weinberger in Hohenlinden ihren Christbaum.
Markus Pfeffer und sein Sohn Julian (7) aus Pliening schneiden in der Baumschule Weinberger in Hohenlinden ihren Christbaum. © Johannes Dziemballa

Beim Christbaumkauf geht der Trend im Landkreis Ebersberg zur regionalen Tanne: Wir haben uns umgesehen: Hier gibt‘s vor Ort gewachsene Christbäume.

Landkreis – Er ist das Symbol für die Weihnachtszeit und bringt jedes Jahr festliche Stimmung ins Wohnzimmer: der Christbaum. Die Anforderungen an ein perfektes Exemplar sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Es soll nicht nur gerade gewachsen sein, lange grünen und obendrein noch günstig sein. Für viele spielt auch die ökologische Komponente mehr und mehr eine Rolle. Bäume aus der Region stehen für Nachhaltigkeit und kurze Wege. Doch was macht ein regionales Stück so besonders, und wo findet man es im Ebersberger Land?

„An die 30 Waldbesitzer im Landkreis bauen Christbäume an“, sagt Werner Fauth, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Ebersberg. Preislich können sie nur schwer mit dem Angebot von Discountern und fliegenden Händlern mithalten. Die Kosten für eine Tanne aus dem heimischen Wald gehen bei rund 20 Euro pro Meter los.

Aber diesem Vergleich wolle man sich auch gar nicht stellen, betont Fauth. „Für den Großhandel werden die Weihnachtsbäume Mitte November in Dänemark geschlagen und per Lkw über tausend Kilometer zu uns gefahren.“ Dass sie in Sachen Frische und Qualität bei weitem nicht mit einem hiesigen Exemplar mithalten können, liege auf der Hand.

80 Prozent der Christbäume im Ebersberger Land seien der Klassiker Nordmanntanne. „Aber wir haben alles, was das Herz begehrt, von der Nordmanntanne bis hin zur Blaufichte“, sagt Fauth. Zum Beispiel in Oberpframmern, Hohenlinden, Zorneding und Grafing und im Ebersberger Forst.

Bio-Tannen

Ausschließlich Bäume, die frei von Pestiziden und anderen Chemikalien rund um den Hof gewachsen sind, verkauft Familie Schreiner in Schlag, Oberpframmern. „Die Nachfrage nach Bio-Christbäumen ist größer geworden“, berichtet Martin Schreiner. Außerdem seien die Transportwege in den Fokus der Käufer gerückt. „Die Leute wollen einen Baum, der nicht weit gefahren ist.“ Etwa 350 Stück verkauft die Familie jedes Jahr, traditionell erst am zweiten Adventswochenende gesägt. Der Verkauf beginnt heuer am Samstag, 14. Dezember, täglich von 9 bis 17 Uhr. „Unsere Bäume sind bis Maria Lichtmess schön“, verspricht Schreiner.

Bäume aus dem Forst

An den vier Adventswochenenden können jeweils von 9 bis 16 Uhr Christbäume aus dem Ebersberger Forst oder Nordmanntannen aus der Region erworben werden. Wer noch am Montag, 23. Dezember, einen Baum sucht, der kann letztmalig von 9 bis 13 Uhr an den Seegrasstadl beim Forsthaus Hubertus kommen.

Bestand verhagelt

Nur wenige Exemplare aus eigenem Anbau bietet heuer Josef Kendlinger am Huberhof in Wiesham, Grafing. Grund ist „der brutale Hagelschaden“ von 2021 an den Bäumen, die dieses Jahr die perfekte Höhe erreicht hätten. „Das Holz ist nicht schlechter, aber beim Christbaum zählt halt die Optik.“ Trotzdem verkauft Kendlinger nur regionale Bäume aus Bayern, täglich von 9 bis 19 Uhr.

Selbst anpacken

Wer selbst mit anpacken will, ist bei der Baumschule Weinberger in Rosenberg, Hohenlinden, richtig. Hier dürfen die Kunden ihren Christbaum in der Plantage eigenhändig umsägen. „Das wird super angenommen“, erzählt Helga Schimmer. Besonders bei Familien mit Kindern sei das Abenteuer im Wald beliebt. „Anschließend gibt‘s Glühwein und Punsch zum Aufwärmen.“ Geschlagen werden können die Bäume den ganzen Advent donnerstags und freitags von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr sowie am Wochenende von 10 bis 16 Uhr.

Lebender Miet-Baum

Noch ökologischer geht‘s in der Baumschule Schwanenland in Zorneding. Hier haben die Bäume nicht nur keine Anfahrtswege hinter sich, sondern werden zudem gar nicht erst gefällt. Dietmar Pick vermietet Christbäume mit Wurzel im Topf. Nach dem Fest nimmt er sie zurück, topft sie um und hegt sie ein weiteres Jahr. Nach drei Weihnachtseinsätzen kommt ein Baum raus in die Natur. „Wir pflanzen sie in Privatwäldern aus.“ Das Geschäft laufe „super“, sagt Pick. Vor fünf Jahren habe er die Idee mit etwa 150 Bäumen gestartet, mittlerweile verkaufe er 600 lebende Weihnachtsbäume.

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