Rakete deutscher Firma explodiert bei Test auf schottischem Weltraumbahnhof
Für die deutsche Firma Rocket Factory Augsburg verläuft ein Raketenversuch nicht wie geplant: Das Raumfahrzeug explodiert in einer Feuerkugel.
Unst – Das deutsche Raumfahrtunternehmen Rocket Factory Augsburg (RFA) hat auf der schottischen Insel Unst einen sogenannten „Hot Fire Test“ mit einer Rakete durchgeführt. Dabei werden die Bauteile unter realen Bedingungen getestet – im Fall einer Rakete heißt das, dass unter anderem Druck und Temperatur einem tatsächlichen Raketenstart entsprechen. Doch bei der Zündung der ersten Raketenstufe am Saxavord Spaceport sei es zu einer „Anomalie“ gekommen, die in dem „Verlust der Raketenstufe“ endete, wie RFA auf der Plattform X mitteilt. Auf Videos ist ein Feuerball zu sehen.
RFA betont, dass bei dem Vorfall niemand verletzt wurde. „Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt“, heißt es. Das Unternehmen aus Deutschland will als erstes Unternehmen eine Rakete von dem neuen Raumfahrtbahnhof auf Unst ins All schicken. Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Ein erster kurzer Test vor einigen Monaten war erfolgreich verlaufen.
Rocket Factory Augsburg will Raketentests schnell wieder aufnehmen
Der Vorfall dürfte den ersten Raketenstart verzögern. „Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen“, heißt es bei dem Unternehmen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Reale Tests seien „Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind“, schreibt das Unternehmen weiter.
Die britische BBC zitiert einen Sprecher des Weltraumbahnhofs: „Dies war ein Test und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren.“ Alle Sicherheitsprotokolle seien beachtet worden und der Standort sei vor dem Test geräumt worden. Deshalb hätte es kein Risiko für das Personal gegeben.
SaxaVord Spaceport darf orbitale Raketenstarts durchführen
Der SaxaVord Spaceport hat im vergangenen Dezember die Genehmigung erhalten, ab 2024 orbitale Raketenstarts durchzuführen. Gestattet sind bis zu 30 Raketenstarts pro Jahr, bei denen unter anderem Satelliten ins Weltall transportiert werden sollen. Neben RFA will auch die deutsche Raketenfirma HyImpulse den Weltraumbahnhof nutzen. (tab/dpa)
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