Bonn. Die Postbank bietet ein Tagesgeld mit bis zu 3,25 Prozent Zinsen an. Für die Aktion gilt es aber Voraussetzungen zu beachten.
- 3,25 Prozent Zinsen sind für ein Tagesgeld bei der Postbank möglich
- Für die Neugeld-Aktion müssen Sparer aber ein paar Voraussetzungen beachten
- Die Zinsaktion gilt für Neuanleger – wie viel Zinsen bekommen Bestandskunden?
Seit der Leitzinssenkung vonseiten der Europäischen Zentralbank (EZB) Anfang Juli haben viele Banken ihre Zinsen für das Fest- und Tagesgeld angepasst. Mehr als vier Prozent Zinsen bietet aktuell kaum noch eine Bank. Wer die Tagesgeldzinsen vergleicht, findet im Juli aber noch Angebote mit über drei Prozent Verzinsung pro Jahr. Dazu zählt auch das Zinssparen der Postbank, über das wir vor einigen Wochen berichtet hatten.
Neben dem Zinssparen (Festgeld) bietet die Postbank* seit Neustem auch eine interessante Option für ein Tagesgeld an. Es richtet sich an alle Sparer, die täglich über ihr Geld frei verfügen möchten. Sechs Monate lang können Neukunden einen Zinssatz von 3,25 Prozent bekommen. Voraussetzung ist, dass mindestens 2500 Euro von einer anderen Bank aus eingezahlt werden. Die Postbank nennt die Aktion Neugeld.
Postbank zahlt 3,25 Prozent Tagesgeldzinsen – wichtige Hinweise
Die Tagesgeldaktion der Postbank richtet sich ausschließlich an Privatkunden. Das Neugeld darf nicht auf einem Giro-, Spar oder Tagesgeldkonto oder Depots der Deutsche Bank Gruppe liegen. Zur Bankengruppe gehören Deutsche Bank, Postbank, Norisbank, BHW Bausparkasse und DWS. Eine solche Aktion hatte vor einigen Wochen die ING für das Tagesgeldkonto (Extra-Konto)* laufen – auch hier musste das Geld von einem fremden Bankkonto aus überwiesen werden, um an den Aktionszins zu kommen.
Diese Tagesgeldaktion der Postbank ist in erster Linie also eine PR-Aktion, um neue Kunden zu gewinnen – die bestenfalls ihr altes Konto kündigen und zur Postbank wechseln. Ein direkter Zusammenhang zum Zinsentscheid von der EZB vom 6. Juni bestehe nicht, teilte ein Sprecher der Postbank gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ mit. „Wir haben in der Postbank neue automatisierte und digitale Prozesse eingeführt, von denen einige auch das Tagesgeld betroffen haben.“
Postbank, Santander, Targobank, ING – welches Tagesgeld ist besser?
In Folge der Umstellung wurde eine Zinsaktion gestartet. Diese kann es im Vergleich der Tagesgeldzinsen für Juni mit den Zinsen-Deals anderer deutscher Kreditinstitute aufnehmen. Das Tagesgeld der Santander* wird sechs Monate lang mit 3,50 Prozent pro Jahr verzinst, ehe der Bestandskundenzins von 0,60 Prozent gilt. Das Tagesgeld der Targobank lockt mit 3,25 Prozent Zinsen für sechs Monate, im Anschluss gibt es auch hier 0,60 Prozent Zinsen.
Das Tagesgeld der Postbank bietet für Bestandskunden etwas bessere Konditionen: Statt 0,60 gibt es nach sechs Monaten immer noch 1,25 Prozent Zinsen. Diese sind variabel und können sich jederzeit ändern oder komplett gestrichen werden. Alternativ bietet sich das Tagesgeld (Extra-Konto) der ING* an. Hier gibt es 3,30 Prozent Zinsen für sechs Monate und ebenfalls 1,25 Prozent im Anschluss. Im Unterschied zur Postbank wird aber keine Mindestanlage von 2500 Euro vorausgesetzt.
Postbank versus ING: Tagesgeld im Direktvergleich
Postbank | ING | |
Neukundenzinsen | 3,25 % (sechs Monate) | 3,30 % (sechs Monate) |
Basiszinsen | 1,25 % | 1,25 % |
Mindestanlagebetrag | 2500 Euro | Nein |
Einlagensicherung | 100.000 Euro je Kunde und Konto | 100.000 Euro je Kunde und Konto |
Zinsauszahlung | Zum Quartalsende | Einmal pro Jahr |
Die Tagesgeldkonten der vier Banken sind sich sehr ähnlich. Es gilt ein Aktionszinssatz, der nach sechs Monaten deutlich sinkt. Die Postbank und die ING bietet mit 1,25 Prozent variablen Zinsen noch die besten Konditionen für Bestandskunden. Ärgerlich ist, dass sowohl die ING als auch die Postbank die Zinserträge nicht monatlich gutschreiben. Dadurch profitieren Anleger nicht so stark vom Zinseszinseffekt und damit vom Vermögenszuwachs.
Was ist der Zinseszinseffekt?
Definition: Der Zinseszinseffekt beschreibt das Phänomen, bei dem Zinsen nicht nur auf das ursprüngliche Kapital, sondern auch auf bereits angesammelte Zinsen berechnet werden.
Ein Beispiel: Wenn Sie 100 Euro zu einem jährlichen Zinssatz von 10 Prozent anlegen, bekommen Sie nach einem Jahr 10 Euro Zinsen. Im zweiten Jahr erhalten Sie die Zinsen nicht nur auf die ursprüngliche Anlagesumme von 100 Euro, sondern auch auf die 10 Euro vom ersten Jahr. Das ergibt 11 Euro Zinsen im zweiten Jahr und so weiter.
Wichtig zu wissen: Je länger das Geld angelegt wird, desto stärker wirkt sich der Zinseszinseffekt aus. Ein regelmäßiges Sparen oder Investieren kann den Zinseszinseffekt somit maximieren. Der Effekt kann bei Investitionen, Sparplänen und Krediten eine Rolle spielen.
Statt Lockzinsen: Beste Tagesgeld-Deals für Neu- und Bestandskunden
Gemein haben alle Lockangebote, dass die Zinsen nach einigen Monaten deutlich sinken und unter der aktuellen Inflation von 2,40 Prozent (vorläufige Daten) liegen. Das Geld verliert also mehr Wert, als über die Zinsen erwirtschaftet werden. Besser können daher Tagesgeldangebote mit langfristig stabilen Zinsen wie das Tagesgeldkonto der J&T Direktbank* mit 3,30 Prozent Zinsen für Neu- wie auch Bestandskunden oder der Guthabenzins (4 %) von Trade Republic sein.
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Auch Unitplus bietet mit dem Cashplus* eine Tagesgeld-nahe Alternative zu etablierten Hausbanken. Generell gilt: Die Zinsen sind bei einem Tagesgeld immer variabel und meist bloß für wenige Monate garantiert. Ein Festgeld kann aktuell lukrativ sein, heißt es in einer Verivox-Auswertung. Für ein Festgeldkonto sind im Vergleich noch über drei Prozent Zinsen möglich. Aber im Gegensatz zum Tagesgeld sind die Zinsen für die Laufzeit fest – auch, wenn die EZB die Leitzinsen weiter senken sollte.
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