Paris. Die Eröffnungsfeier bei Olympia 2024 in Paris war lang und teils kontrovers. Der Regisseur hat Morddrohungen erhalten. Anzeigen bei der Polizei.
Der Regisseur der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 hat wegen Morddrohungen Anzeige erstattet. Thomas Jolly habe angegeben, in den sozialen Netzwerken Nachrichten mit Bedrohungen und Beleidigungen erhalten zu haben, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Er sei wegen seiner sexuellen Orientierung und seiner vermeintlichen israelischen Herkunft beschimpft worden. Daher erstattete er am Dienstag Anzeige. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung ein.
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Die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag wurde teils deutlich kritisiert. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und Vertreter der katholischen Kirche nahmen Anstoß an einer Szene, die einige Zuschauer an Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde „Das letzte Abendmahl“ erinnert hatte, bei dem Jesus Christus und seine Apostel dargestellt sind. Bei der Eröffnungszeremonie traten an dieser Stelle Dragqueens, ein Transgender-Model und ein fast nackter Sänger auf.
Olympia 2024: Eröffnungsfeier stieß im Vatikan auf Kritik
Das sorgte für mächtig Aufregung in den sozialen Medien und auch im Vatikan selbst. Mit seiner Inszenierung wollte Jolly „alle vertreten. Ich werde mir erlauben, die bestehende Ordnung zu brechen.“ Dafür gab es allerdings eben auch Kritik. „Diese Zeremonie enthielt leider auch Szenen, in denen das Christentum verspottet und verhöhnt wurde, was wir zutiefst bedauern“, hieß es in einer Mitteilung der französischen Bischofskonferenz. Was ihr konkret missfallen hat, präzisierte die Kirche nicht.
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Auch aus dem Vatikan hat es Kritik an der olympischen Eröffnungsfeier von Paris gegeben. Bei der knapp vierstündigen Show ging es unter anderem um Gleichheit, Brüderlichkeit und Respekt. „Dieses hohe Ideal wurde aber durch eine blasphemische Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums getrübt“, sagte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia. Der Geistliche ist Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, einer Einrichtung der katholischen Kirche für ethische Fragen. Paglia hatte seine Kritik in einem Interview der Zeitung „Il Giornale“ geäußert.
Olympia 2024: Strittige Eröffnungsszene entspringt der griechischen Mythologie
Jolly und die Olympia-Organisatoren stellten wiederum klar, dass die kritisierte Szene nicht vom letzten Abendmahl inspiriert gewesen sei, sondern dass es sich um eine Darstellung eines Gelages mit Figuren aus der griechischen Mythologie rund um den Gott Dionysos gehandelt habe.
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Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sicherte ihm ihre „uneingeschränkte Unterstützung“ zu. Während der Eröffnungszeremonie habe Jolly die Werte der Stadt hochgehalten. „Paris war stolz und fühlte sich geehrt, auf sein Talent zählen zu können, um unsere Stadt zu feiern und der Welt zu zeigen, was uns ausmacht.“ mit dpa