Paris. Beim Street-Wettbewerb geht der kolumbianische Skateboarder Jhancarlos Gonzalez leer aus. Eine TV-Kamera ist mit Schuld. Dann folgt der Eklat.
Störe meine Kreise nicht! Der kolumbianische Skateboarder Jhancarlos „Jhanka“ Gonzalez hat bei Olympia 2024 in Paris überaus verärgert auf einen ungebetenen „Gast“ reagiert. Weil er sich von einer heranfliegenden TV-Kamera gestört fühlte, zeigte der 27-Jährige dem Gerät erbost den Mittelfinger. Gonzalez musste im Street-Wettbewerb am Montag seinen Lauf abbrechen, weil ihm die Kamera zu Nahe gekommen war. Beim erneuten Anlauf stürzte er – und fand den „Schuldigen“ für sein Malheur in der „Spider Cam“, in die er seinen linken Mittelfinger reckte, als er sich wieder aufgerappelt hatte.
Beim Verlassen der Wettkampfbühne machte Gonzalez mit weiteren abfälligen Handbewegungen, diesmal mit rechts, seine Wut überdeutlich. Kein Wunder: Als 22. und Letzter der Qualifikation verpasste er den Finaleinzug – wie 2021. Bei der Olympia-Premiere der Skateboarder in Tokio hatte er Rang 15 belegt.
Olympia 2024: Skateboarder messen sich im Park und auf der Straße
Skateboarding hat sich als Sportart zunächst in den 1950er Jahren in den Vereinigten Staaten entwickelt. Kalifornische Surfer suchten nach einer Alternative für Tage, an denen keine surfbaren Wellen vorhanden waren. Später wurde das Skateboarding Teil der alternativen Underground-Kultur der 80er-Jahre, geprägt von Werten wie Freiheit, Rebellion und Abenteuer. Der Sport hat sich weiterentwickelt und wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts breiter zugänglich und besonders bei jungen Menschen beliebt.
Die besten Skateboarder der Welt werden bei den Olympischen Spielen in Paris gegeneinander antreten und in den zwei beliebtesten Disziplinen des Sports fahren: Park und Straße. Die Athleten werden innerhalb ihrer Zeit Tricks ausführen und nach dem Schwierigkeitsgrad, Tempo, kreativen Vielfalt sowie der Ausführung bewertet werden. Die Veranstaltungen bestehen aus zwei Runden: Vorrunde und Finale.
In der Disziplin „Straße“ trat auch Gonzalez an. Dabei fahren die Athleten auf einem geraden „straßenähnlichen“ Kurs mit Treppen, Geländern und anderen Hindernissen, die einer städtischen Umgebung ähneln sollen. Die Athleten werden danach bewertet, wie sie ihr Skateboard während der zwei 45-Sekunden-Läufe und bei fünf ausgeführten Tricks kontrollieren können. In jeder Runde werden die vier besten Durchläufe oder Tricks des jeweiligen Skaters addiert, um die Endrundenpunktzahl zu ermitteln. Gonzalez stürzte – und muss nun zuschauen. mit sid
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