,
Der Eklat in der deutschen Mixed-Staffel hat Konsequenzen. Luna Bulmahn wird nicht mehr für die Staffel der Olympiamannschaft in Paris eingesetzt. Das gab der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) Sonntagmittag bekannt.
Nach Platz sieben am vergangenen Freitagabend hatte Startläufer Jean Paul Bredau in der ARD gesagt: „An der Form wird es heute nicht gelegen haben. Sondern eher daran, was vor der Staffel passiert ist. Es sind einige Entscheidungen gefallen, in die nicht alle zugewilligt haben. Vom DLV wird ganz klar gesagt: die schnellsten Vier sollen laufen. Es wurde anders entschieden.“
Bredau bildete mit der in den sozialen Medien sehr erfolgreichen und beliebten Alica Schmidt, Manuel Sanders und Eileen Demes die deutsche Staffel. Der Potsdamer konnte allerdings nicht an seine zuletzt starken Leistungen anknüpfen. Nicht dabei war die mit Bredau liierte Luna Bulmahn, die bei Instagram geschrieben hatte, sie sei die zweitschnellste deutsche 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Dass sie nicht für die Mixed-Staffel nominiert sei, sei nicht ihre Entscheidung. Schmidt läuft regelmäßig in der Staffel und trug auch zur Qualifikation für Olympia bei.
In der Mittelung des Verbandes vom Sonntagmittag heißt es nun: „Jean Paul Bredau hat nach dem enttäuschenden Aus der Mixed-Staffel über 4×400 Meter im Vorlauf der Olympischen Spiele von Paris die Aufstellung kritisiert und von Unstimmigkeiten im Vorfeld gesprochen. Die Aufstellung wurde mit Blick auf ein erfolgreiches Mixed-Staffelteam getroffen. Die Entscheidung für die finale Besetzung der Staffel, mit Alica Schmidt, Jean Paul Bredau, Manuel Sanders und Eileen Demes, erfolgte einstimmig durch das DLV-Trainerteam mit dem leitenden Bundestrainer Julian Reus sowie Volker Beck, Jörg Möckel und Sven Buggel, dem Heimtrainer von Alica Schmidt, Luna Bulmahn und Jean Paul Bredau und wurde gegenüber den Athletinnen und Athleten begründet.“
In einer Zeit von 3:15:63 Minuten schied die deutsche Mixed-Staffel als Siebte im Vorlauf aus. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Jean Paul Bredau hat sich entschuldigt und wird heute Abend das Einzelrennen über 400 Meter bestreiten. Luna Bulmahn wird nicht mehr zur Olympiamannschaft in Paris stoßen.“ Wenig später korrigierte sich der Verband und schrieb in einer neuen Version der Mitteilung: „Luna Bulmahn wird bei der Staffel in Paris nicht eingesetzt.“
„Der Erfolg hängt vom guten Teamwork ab“
Zudem wird in dem DLV-Statement Dr. Jörg Bügner zitiert, der Vorstand Leistungssport im Verband: „Staffeln sind Mannschaftsport. Die Athleten und Trainer bilden diese Mannschaft. Der Erfolg hängt vom guten Teamwork und gegenseitigem Vertrauen aller ab.“ Nach Angaben des Verbandes wurde die Entscheidung über die Aufstellung im Trainerteam einstimmig getroffen. Dazu zählt auch der Heimtrainer von Schmidt, Bulmahn und Bredau. Die Entscheidung sei gegenüber den Athletinnen und Athleten begründet worden.
Bredau ist am Sonntagabend als einziger deutscher Athlet bei den Vorläufen über 400 Meter dabei. Die Vorläufe der Männer- und Frauenstaffeln steigen erst am Freitag. Ob Bredau dort dabei ist, ist noch unklar.
Der Startläufer und seine Freundin Bulmahn hatten die Kommentar-Funktion unter einem ihrer gemeinsamen Instagram-Posts nach dem Staffel-Eklat eingeschränkt. Damit reagierte das Paar wohl auf einige Hass-Nachrichten, die es nach dem Vorlauf-Aus der Mixed-Staffel erhalten hat.
Schmidt hatte sich nach dem Eklat im Interview professionell gezeigt: „Die Entscheidung liegt bei den Trainern und die können das auch ganz gut einschätzen. Mit der Entscheidung muss man dann auch leben.“
Rang drei wäre für die direkte Endlauf-Qualifikation der Deutschen nötig gewesen – oder eine deutlich schnellere Zeit. Im ersten Vorlauf steigerte das Quartett der USA den Weltrekord auf 3:07,41 Minuten. Die bisherige Bestmarke von 3:08,80 Minuten in der noch jungen Disziplin hatten ebenfalls die US-Amerikaner vor knapp einem Jahr bei der WM in Budapest aufgestellt.
,
,