Es läuft für Michael Olise bei den Olympischen Spiele: Der Neuzugang des FC Bayern München schießt die Équipe tricolore ins Finale – und vielleicht zu mehr. Sein Trainer, eine echte Fußballlegende, schwärmt von dem 53-Millionen-Mann.
Er habe, witzelte Frankreichs Trainer Thierry Henry vor dem olympischen Fußball-Turnier, „zuletzt in der Schule so viele Körbe bekommen”. Von Kylian Mbappé über Antoine Griezmann oder Mathys Tel – es hagelte Absagen für den früheren Weltklassestürmer. Immerhin: Michael Olise, der 53-Millionen-Einkauf des FC Bayern, durfte anreisen – und entzückt bislang die französische Nation.
Vor dem Finale am Freitag (18 Uhr) gegen Spanien ist Olise der gefeierte Held der Equipe tricolore, auf dem Neu-Münchner ruhen die Hoffnungen bei der französischen Gold-Mission. „Michael hat wieder den Unterschied gemacht. Er vollbringt mit seinem Fuß ziemlich außergewöhnliche Dinge”, hatte Henry nach dem 3:1 n.V. im Halbfinale gegen Ägypten geschwärmt.
„Er kann passen, er kann treffen”
Olise sei, ergänzte der Coach mit Blick auf bisher zwei Turniertore und vier Vorlagen, „ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er kann passen, er kann treffen, er hat ein sehr gutes Raumverständnis. Er weiß, wie er zu pressen hat.”
In München werden sie sich ob derartiger Lobeshymnen für den 22-Jährigen auf die Schultern klopfen. Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund hatten alles daran gesetzt, um ihren „Wunschspieler” vom englischen Premier-League-Klub Crystal Palace zum deutschen Rekordmeister zu lotsen.
Flügelstürmer Olise, betonte Eberl, sei „ein Unterschiedsspieler. Wir wollen neue Impulse in unserer Mannschaft, neue Energie, neue Ideen – dafür stehen Spieler wie Michael Olise. Für Spieler wie ihn kommen die Fans ins Stadion.” Die Bayern statteten ihr neues und von vielen weiteren Topklubs umworbenes Juwel, das laut Eberl „schnell, trickreich, torgefährlich und offensiv sehr variabel einsetzbar ist”, mit einem Fünfjahresvertrag bis 2029 aus.
„Wir freuen uns, wenn er bei uns ist”
Längst haben auch die Bayern-Stars ihren neuen Kollegen, der bei Crystal Palace in der vergangenen Saison auf zehn Treffer und sechs Vorlagen in 19 Spielen gekommen war, im Blick. „Er hat sehr viel Qualität und macht es richtig gut bei Olympia. Wir alle freuen uns, wenn er dann bei uns ist”, sagte Jamal Musiala in der AZ sowie dem Münchner Merkur/tz.
Direkt nach dem Turnier wird Olise in München erwartet. Er will keine längere Pause, um sich bei den Bayern schnellstmöglich einzugewöhnen. Der Rekordmeister sei „eine tolle Herausforderung, und genau danach habe ich gesucht. Ich möchte in den kommenden Jahren so viele Titel wie möglich gewinnen.” Doch zunächst einmal will er den Olympiasieg.