Obdachlose mit Maga-Kappen? Trump Jr. inszeniert wohl perfide Grönland-Strategie
Für den Grönland-Plan seines Vaters nutzt Donald Trump Jr. offenbar Obdachlose mit MAGA-Klamotten. Einheimische sind empört.
Grönland – Donald Trump Jr. hat am Dienstag Grönland besucht und dabei Fotos von Einheimischen mit Maga-Klamotten in den sozialen Medien gepostet. Der Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump behauptete: „Grönland liebt Amerika und Trump“. Das berichtet Politco.
Ein hochrangiger grönländischer Politiker habe dieser Darstellung widersprochen und die USA davor gewarnt, Grönland zu „erobern“ und die Ureinwohner so zu behandeln wie zuvor. Trump Jr. habe seinen Besuch inszeniert.
Trump verbreitet Grönland-Video von Besuch von Sohn Donald Jr.
Sein Vater postete am späten Donnerstag ein Video vom Besuch seines Sohnes. Darunter war eine Zusammenstellung von Clips mit Grönländern, die Maga-Mützen tragen. Das solle zeigen, wie sehr die Einwohner Trumps Plan – Grönland zu kaufen – unterstützen. „Dänemark, sie kümmern sich nicht um uns“, sagte ein Mann, als er nach den aktuellen Eigentümern der Insel gefragt wurde. Ein anderer sagte in dem Video: „Kauft Grönland“.
In den Videos wird teilweise behauptet, dass es sich bei den Grönländern beispielsweise um „die lokale Gemeinschaft in Nuuk“ gehandelt habe. Hier widersprechen lokale Quellen in Grönland. Sie beschrieben die fotografierten Personen als „obdachlose und sozial benachteiligte“ Menschen. Sie seien vom Trump-Team auf der Straße für die inszenierten Videos rekrutiert worden. „Sie müssen nur eine Mütze aufsetzen und in den Videos der Trump-Mitarbeiter mitspielen. Sie werden bestochen und das ist zutiefst geschmacklos“, sagte Tom Amtoft, der seit 28 Jahren in Nuuk lebt, dem dänischen Nachrichtensender DR News.
Trump kommentierte das Video auf seiner Plattform Truth Social, indem er „den unglaublichen Menschen Grönlands“ dankte, dass sie seinen Sohn „so nett“ behandelt hätten. Ohne weitere Details fügte Trump hinzu: „Wir sehen uns wieder – BALD!“
Trump Jr. habe Rassismus gegenüber Grönländern beobachtet
Trump Jr. behauptete während seines Besuches angeblich erlebt zu haben, wie Dänen sich gegenüber einheimischen Grönländer rassistisch äußerten.
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Derweil hat die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen um ein Gespräch mit Trump gebeten, da seine Äußerungen über die Kontrolle über Grönland – möglicherweise mit Gewalt – immer heftiger werden. Zuvor hatte der designierte US-Präsident es abgelehnt, den Einsatz von militärischer oder wirtschaftlicher Gewalt zur Übernahme Grönlands auszuschließen.
Frederiksen sieht „keinen Grund zu der Annahme“, dass Trump eine Invasion Grönlands plane. Die Regierungschefin betonte die „enge Zusammenarbeit“ zwischen den beiden Nato-Staaten. Auch der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen spielte Trumps Drohungen herunter und sagte: „Man kann Donald Trump ernst nehmen, ohne ihn wörtlich zu nehmen.“ (Jan-Frederik Wendt)
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