New York: Pferde werden in Hochhaus gehalten, Tierschützer schockiert

Tagsüber ziehen sie Touristen in Kutschen durch das Verkehrsgewühl des Big Apple. Die schwüle Hitze, der Gestank der Abgase, der Stress durch ständige Hupkonzerte, Sirenengeheule oder Pressluft-Gehämmer macht den Pferden zu schaffen.  Und danach, zum Feierabend? Einige der Tiere sind in den „West Side Livery“-Ställen untergebracht – in einem ein desolate, dreigeschossiges Betongebäude unweit der
New York: Pferde werden in Hochhaus gehalten, Tierschützer schockiert


Tagsüber ziehen sie Touristen in Kutschen durch das Verkehrsgewühl des Big Apple. Die schwüle Hitze, der Gestank der Abgase, der Stress durch ständige Hupkonzerte, Sirenengeheule oder Pressluft-Gehämmer macht den Pferden zu schaffen. 

Und danach, zum Feierabend? Einige der Tiere sind in den „West Side Livery“-Ställen untergebracht – in einem ein desolate, dreigeschossiges Betongebäude unweit der Skyline des schicken Viertels „Hudson Yards“. Es gibt weder Klimaanlagen noch Ventilatoren. Die Räume sind eng, die Bewegungsfreiheit minimal. 

Das umstrittene Gebäude von vorne: Die einzige Klimaanlage ist für ein kleines Büro im Erdgeschoss

Das umstrittene Gebäude von vorne: Die einzige Klimaanlage ist für ein kleines Büro im Erdgeschoss

Foto: Herbert Bauernebel

Die Kutschengäule in Manhattan fristen ein tristes, ja tierquälerisches Dasein: Es ist die Pferdeschande von New York!

Auf Instagram wurden eben neue Videos über die Zustände in dem „Hochhaus-Stall“ publiziert: Pferde starren da aus einer Fensteröffnung. Zu sehen ist eine steile Rampe, über die die Tiere in die oberen Etagen gelangen. Einige Pferde wirken mit aufgerissenen Augen regelrecht traumatisiert. 

Auf Instagram wurde die Tierquälerei angeprangert

Auf Instagram wurde die Tierquälerei angeprangert

Foto: Instagram/karmagawa

Das Pferd „Ryder“ brach in der Hitze zusammen – und starb

Mit den Aufnahmen, die sich binnen Stunden mit 20 000 Reaktionen viral verbreiteten, soll Druck gemacht werden: Tierschützer kämpfen seit Jahrzehnten darum, die barbarische Tierquälerei aus reiner Profitsucht per Gesetz verbieten zu lassen. Im Rathaus der Metropole liegt nun das sogenannte „Ryder’s Law“ zur Abstimmung vor, das Pferde vor der Arbeit in schwüler Sommerhitze bewahren und den Droschken-Lenkern andere Berufsmöglichkeiten bieten soll. 

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Die Initiative wurde nach „Ryder“ benannt: Das Tier war im August 2022 wegen Überhitzung zusammengebrochen. Polizisten versuchten noch verzweifelt, das Pferd mit Wasserschläuchen abzukühlen. Vergeblich. Das Tier starb. Der Fahrer hatte es kurz vor dem Kollaps noch brutal mit Schlägen angetrieben.

„Barbarische Pferdekutschen-Industrie“

„Diese barbarische Pferdekutschenbranche hat im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren“, so der Abgeordnete Robert Holden: „Mit dem Ryder-Gesetz wollen wir endlich die Pferde befreien, diese grausame Industrie abschaffen und die Fahrer dabei unterstützen, neue, nachhaltige Arbeitsplätze zu finden“.

Im Inneren des „Stalls“ ist die steile Rampe für den Zugang zu oberen Etagen zu sehen: Es riecht nach Kot und Urin

Im Inneren des „Stalls“ ist die steile Rampe für den Zugang zu oberen Etagen zu sehen: Es riecht nach Kot und Urin

Foto: Herbert Bauernebel

Als BILD den Stall aufsucht, sind keine Pferde vorzufinden. Offenbar sind sie alle im Einsatz. Einige Kutschen stehen vor dem weitgehend fensterlosen Bau. Der Gestank wabert bis auf den Bürgersteig. Es riecht nach Kot und Urin. Die Rampen sind mit schwarzem Dreck verkrustet. Es ist stickig-heiß drinnen. Die einzig sichtbare Klimaanlage ist für das verwaiste Büro.

„Die Tiere haben keine Weide, auf der sie grasen oder mit anderen Pferden interagieren können, was Herdentiere für ein gesundes Dasein brauchen“, wurde auf Instagram von „Karmagava“ gepostet. Mit einem Aufruf zur Unterzeichnung einer Petition. 

Eine Stunde Fahrt kostet 165 Dollar

Pferdekutschen sind ein lukratives Geschäft: Eine Stunde Fahrt kostet 165 Dollar. Die rund 200 Pferde in New York sind in privaten Ställen, wie dem Schandfleck an Manhattans Westseite, untergebracht. Bürgergruppen und Tierschützer laufen dagegen Sturm, doch die Fahrer werden von einer einflussreichen Gewerkschaft beschützt.

Ex-Bürgermeister Bill de Blasio (63), der ein Verbot am „Tag Eins“ seiner Amtszeit versprochen hatte, musste ebenfalls klein beigeben. Der Horror geht daher weiter. Aktivsten appellieren bereits an die Urlauber, auf Kutschenfahrten zu verzichten.  

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