Mörfelden-Waldorf: Rathauschef bündelt Pressearbeit bei sich
Weil sich der Bürgermeister von Mörfelden-Waldorf von seinem Stellvertreter wegen der Missachtung in einer Mitteilung „hintergangen“ fühlt, hat er Konsequenzen gezogen.
Mörfelden-Walldorf – Eine vom Mörfelden-Walldorfer Ersten Stadtrat Karsten Groß (CDU) versandte Pressemitteilung zum Baubeginn eines neuen Betriebsgebäudes auf dem Gelände der Kläranlage hat Bürgermeister Thomas Winkler (Grüne) dazu bewogen, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei sich zu bündeln.
Nach dem symbolischen Spatenstich hatte Groß Mitte der vorigen Woche mitgeteilt, die Kosten für den Roh- und Innenausbau lägen bei rund 1,56 Millionen Euro. Zusätzlich entstünden Kosten für die technische Gebäudeausrüstung. Durch die Arbeit einer sogenannten „Task-Force“ könnten rund 1,8 Millionen Euro im Wesentlichen durch eine Verkleinerung des Bauvorhabens und eine Nutzungsanpassung eingespart werden.
Winkler und Groß sind Konkurrenten bei der Bürgermeisterwahl im März 2025
Zwar drückte der Erste Stadtrat in der Mitteilung mit einem Zitat seine Freude über die „Zusammenarbeit mit der Task-Force Kläranlage“ und über die Kosteneinsparung aus, die Rede des bei dem Spatenstich ebenfalls anwesenden Bürgermeisters erwähnte Groß in seiner Mitteilung jedoch nicht, was dem Rathauschef missfiel.
Bürgermeister Winkler warf am Mittwoch in einer Mitteilung seinem Vertreter und Konkurrenten bei der Bürgermeisterwahl am 16. März kommenden Jahres vor, er habe „die Rolle des Bürgermeisters unterschlagen“. In seiner Rede habe er „klare Aussagen zur Entwicklung der Kläranlage getroffen“. Davon sei „in der Pressemitteilung aber nichts zu lesen“, moniert Winkler. Er könne sich dies „nur mit den Bürgermeisterambitionen des Ersten Stadtrats erklären“.
Mörfelden-Walldorf: Bürgermeister fühlt sich vom Ersten Stadtrat „hintergangen“
Vor diesem Hintergrund und angesichts des „Vertrauensbruchs“ durch die im Mai von der CDU aufgekündigte Koalition mit den Grünen habe er daher festgelegt, dass die Öffentlichkeitsarbeit künftig mit seinem Büro abgestimmt werden müsse. Künftig wolle er „einen Blick auf die Pressemitteilungen werfen“, die bislang im Büro des Ersten Stadtrats erstellt worden seien.
Verfasst werden könnten die Mitteilungen „natürlich weiterhin durch den Ersten Stadtrat“ und er wolle als Bürgermeister „auch nicht inhaltlich eingreifen“. Ein „prüfender Blick“ sei jedoch „leider notwendig geworden“, so Winkler. Auch die Veröffentlichungen auf dem Instagram-Account der Stadt dürften „nicht einseitig sein“, so Winkler, der abschließend anmerkt, er fühle sich durch den Ersten Stadtrat „hintergangen“.
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