Maschinenbau und Stahlindustrie stecken in der Krise: Das ist die Prognose für 2025

Startseite Wirtschaft Maschinenbau und Stahlindustrie stecken in der Krise: Das ist die Prognose für 2025 Stand: 10.12.2024, 12:36 Uhr Von: Robert Wallenhauer Kommentare Drucken Teilen Im deutschen Maschinenbau läuft es nicht rund. In einem unsicheren Weltmarkt verlangt die Branche von der Politik Unterstützung statt Regulierung. Auch die Stahlindustrie kriselt. Frankfurt/Main – Die deutsche Maschinenbauindustrie erwartet für
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Im deutschen Maschinenbau läuft es nicht rund. In einem unsicheren Weltmarkt verlangt die Branche von der Politik Unterstützung statt Regulierung. Auch die Stahlindustrie kriselt.

Frankfurt/Main – Die deutsche Maschinenbauindustrie erwartet für 2025 den dritten Rückgang der Jahresproduktion in Folge. Die preisbereinigte Leistung der Betriebe werde um weitere zwei Prozent sinken, heißt es in einer Prognose des Branchenverbandes VDMA. Für das laufende Jahr wird bereits ein Einbruch um acht Prozent erwartet. Die Fabriken sind durchschnittlich nur noch zu 79,1 Prozent ausgelastet. Der nominale Umsatz könnte in der Folge im laufenden Jahr um rund 10 Milliarden auf 253 Milliarden Euro sinken.

Maschinenbaubranche droht seit langem erster Stellenabbau

Maschinenbauindustrie erwartet für kommendes Jahr den dritten Rückgang der Jahresproduktion in Folge.
Maschinenbauindustrie erwartet für kommendes Jahr den dritten Rückgang der Jahresproduktion in Folge. © Uwe Anspach/dpa

Erstmals seit vielen Jahren drohe der Branche mit gut einer Million Beschäftigten ein leichter Stellenabbau. Zwar dürften sinkende Zinsen 2025 auch der globalen Investitionsbereitschaft zugutekommen und eine konjunkturelle Erholung einleiten. Doch ein fulminanter Aufschwung der Weltkonjunktur sei nicht zu erwarten, sagte VDMA-Präsident Bertram Kawlath am Dienstag auf der Jahrespressekonferenz des Verbands.

Maschinenbau: Auftragslage auf dem Weltmarkt ist schlecht

Grund für die schlechte Auftragslage sei die unsichere Lage auf dem Weltmarkt. VDMA-Präsident Kawlath nennt Kriege, handelspolitische Grabenkämpfe und Wahlerfolge extremistischer Parteien und Politiker als Faktoren. Umso wichtiger sei eine klare und verlässliche Wirtschaftspolitik von Bundesregierung und EU-Kommission. Der Verbandschef fordert: „Schluss mit der Überregulierung, Schluss mit engen technologischen Vorgaben und auch Schluss mit der viel zu hohen Kostenbelastung am Standort Deutschland.“ Auch der Arbeitsmarkt müsse flexibilisiert werden.

Die Maschinenbauindustrie ist zudem eine der größten Abnehmer der deutschen Stahlhersteller. Auch die Stahlindustrie steckt in schwierigen Zeiten: Globale Überkapazitäten, Dumpingpreise vor allem aus Fernost, hohe Energiekosten, schwierige „grüne“ Transformation. Und auch für die Stahlbranche wird kommendes Jahr besonders wichtig. „Das Jahr 2025 entscheidet über das Schicksal der deutschen Stahlindustrie“, sagte der Gesamtbetriebsrat von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel. 

Scholz will Stahlindsutrie unterstützen

Die Probleme sind auch der Politik bekannt. Bundeskanzler Olaf Scholz ( SPD) hob nach einem Treffen mit Branchenvertretern, Betriebsräten und Gewerkschaften im Kanzleramt zuletzt die Bedeutung der Stahlindustrie hervor. „Der hier produzierte Stahl ist von höchster geostrategischer Bedeutung für die Industrieproduktion in Deutschland und damit für unser wirtschaftliches Wachstum.“ 

Scholz sagte der Branche nach dem Treffen in Berlin Unterstützung zu. Er ist aber in einer schwachen Position, die rot-grüne Bundesregierung hat nach dem Scheitern der Ampel-Koalition keine Mehrheit mehr im Bundestag. (dpa/Reuters/row)

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