Leichtathletik bei Olympia 2024 Bol bärenstark, Crouser auf Bolts Spuren und Neugebauer mit Silber

Leichtathletik bei Olympia 2024 Bol bärenstark, Crouser auf Bolts Spuren und Neugebauer mit Silber Stand: 03.08.2024 22:42 Uhr Zweiter Tag bei der Leichtathletik bei den Olympischen Spielen in Paris: Leo Neugebauer holt Zehnkampf-Silber für Deutschland, Kugelstoßer Ryan Crouser schreibt Geschichte, Femke Bol sprintet unnachahmlich, ebenso wie 100-m-Olympiasiegerin Julien Alfred. Zehnkampf: Silber für Neugebauer – Rooth
Leichtathletik bei Olympia 2024
                    Bol bärenstark, Crouser auf Bolts Spuren und Neugebauer mit Silber


Die Niederländerin Femke Bol (l.) gewinnt als Schlussläuferin das Finale der Mixed-Staffel über 400 Meter.

Leichtathletik bei Olympia 2024
Bol bärenstark, Crouser auf Bolts Spuren und Neugebauer mit Silber

Stand: 03.08.2024 22:42 Uhr

Zweiter Tag bei der Leichtathletik bei den Olympischen Spielen in Paris: Leo Neugebauer holt Zehnkampf-Silber für Deutschland, Kugelstoßer Ryan Crouser schreibt Geschichte, Femke Bol sprintet unnachahmlich, ebenso wie 100-m-Olympiasiegerin Julien Alfred.

Zehnkampf: Silber für Neugebauer – Rooth holt Gold

Leo Neugebauer hat bei den Olympischen Spielen in Paris Silber im Zehnkampf gewonnen. Der Stuttgarter sammelte im Stade de France 8748 Punkte und musste sich in einem packenden Wettkampf dem Norweger Markus Rooth (8796) geschlagen geben, Bronze gewann der WM-Dritte Lindon Victor (Grenada/8711).

Der deutsche Rekordhalter Neugebauer hatte lange auf Goldkurs gelegen, doch einige Patzer ließen den Traum des 24-Jährigen platzen. Dennoch gewann Neugebauer 28 Jahre nach Frank Busemann als erster deutscher Zehnkämpfer wieder eine Olympia-Medaille. „Dieser Moment ist einfach der Wahnsinn”, sagte Neugebauer. „So etwas hätte ich nie erwartet.”

U23-Europameister Rooth hatte letztlich mit 8796 Punkten in der Königsdisziplin der Leichtathletik 48 Zähler Vorsprung vor dem deutschen Goldfavoriten. Der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul kam mit 8445 Punkten auf Platz acht. Ohne den enttäuschenden ersten Tag wäre angesichts der Leistungssteigerung gegen Ende des Wettkampfs ein Topplatz drin gewesen. Debütant Till Steinforth belegte mit 8170 Punkten Rang 15.

Kugelstoßen: Crouser schreibt Geschichte

Rio, Tokio und jetzt Paris: US-Koloss Ryan Crouser hat zum dritten Mal in Serie Olympia-Gold im Kugelstoßen gewonnen und damit Geschichte geschrieben. Der 31 Jahre alter Weltrekordler kam im dritten Versuch auf 22,90 m, damit war der Weltmeister von 2022 und 2023 wieder einmal nicht zu schlagen. Hinter Crouser sicherte sich dessen Landsmann Joe Kovacs mit seinen 22,15 m im letzten Versuch erneut Silber. Bronze ging überraschend an den Jamaikaner Rajindra Campbell, der ebenfalls 22,15 m stieß, im Vergleich mit Kovacs aber die schlechtere zweite Weite vorzuweisen hatte.

Nie zuvor hatte ein Athlet drei Mal in Folge Olympia-Gold im Kugelstoßen gewonnen. Crouser ist zudem der erste Sportler seit Sprint-Legende Usain Bolt, der drei Mal hintereinander Olympia-Gold in derselben Disziplin gewann. Der Jamaikaner hatte zwischen 2008 und 2016 jeweils über die 100 und 200 m triumphiert.

100 m: Alfred Olympiasiegerin – Lückenkemper scheitert knapp

Sprinterin Julien Alfred aus St. Lucia kürte sich überraschend zur Olympiasiegerin über 100 m. Die 23-Jährige triumphierte im strömenden Regen von Paris in 10,72 Sekunden vor Weltmeisterin Sha’Carri Richardson aus den USA (10,87), Bronze ging an die US-Amerikanerin Melissa Jefferson (10,92). 

Gina Lückenkemper scheiterte denkbar knapp im Halbfinale. Der Deutschen fehlten als Vierte ihres Rennens nur 0,02 Sekunden zum Finale. „Knapp daneben ist leider auch vorbei”, sagte die Doppel-Europameisterin von 2022 im Sportschau-Interview. „Ich habe ich mich heute rundum wohl gefühlt. Ich war ready, aber ich habe es nicht auf die Beine gekriegt, das ist total ärgerlich.” Shelly-Ann Fraser-Pryce trat überraschend nicht an.

4×400 m Mixed-Staffel: Bol düpiert die USA mit Traumlauf

Femke Bol, wer sonst? Der Sprintstar hat die niederländische Mixed-Staffel über 4×400 m mit einem Traumlauf zu Olympia-Gold geführt – und dabei die USA mächtig düpiert. Die 24-Jährige übernahm als Schlussläuferin den Staffelstab mit großem Rückstand, auf der Zielgeraden flog die Hürdenspezialistin dann aber noch an der US-Schlussläuferin Kaylyn Brown vorbei.

So triumphierte die Niederlande überraschend nach 3:07,43 Minuten und blieb nur zwei Hundertstelsekunden über dem Weltrekord, den die USA im Vorlauf aufgestellt hatten. Bol feierte ihren ersten Olympiasieg. Das US-Team holte mit 3:07,74 Minuten Silber, Bronze ging an Großbritannien (3:08,01).

Die deutsche Staffel hatte den Einzug ins Finale deutlich verpasst. Jean Paul Bredau (Potsdam), Alica Schmidt (Berlin), Manuel Sanders (Dortmund) und Eileen Demes (Neu-Isenburg) waren in ihrem Vorlauf nicht über 3:15,63 Minuten und Platz sieben hinaus gekommen.

Dreisprung: Thea Lafond springt zu Gold

Im Dreisprung durfte Thea Lafond aus Dominica jubeln. Die Hallen-Weltmeisterin sprang mit 15,02 m zu Gold. Silber ging an Shanieka Ricketts aus Jamaika (14,87), Bronze sicherte sich die Amerikanerin Jasmine Moore (14,67).

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Olympia 2024 | 26.07.2024 | 18:00 Uhr

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