Berlin/Paris. Die Berliner Triathletin Laura Lindemann war auf dem Weg zu einer Medaille, kam dann aber beim Radfahren zu Fall. Aus der Traum.
Die regennassen Pariser Straßen haben die deutschen Triathletinnen um die Medaillenchancen bei den Olympischen Spielen gebracht. Laura Lindemann (28) und Lisa Tertsch (25) kamen jeweils mit dem Rad zu Fall und konnten deshalb nicht in den Kampf um das Podium eingreifen.
Vor allem für die Berliner Mitfavoritin Lindemann war der Unfall in der vorletzten Runde bitter – sie lag bis dahin aussichtsreich in der starken Spitzengruppe. Bundestrainer Thomas Möller hadert noch vor Rennende in der ARD mit der „Situation, wie wir sie natürlich gar nicht wollten, wenn du mit zwei Athletinnen vorn drin sitzt und beide stürzen“.
Gold ging nach 1500 Metern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und dem finalen 10-Kilometer-Lauf an Cassandre Beaugrand. Die französische Top-Favoritin setzte sich auf dem spektakulären Kurs mitten in der Pariser Innenstadt vor der Schweizerin Julie Derron und Beth Potter aus Großbritannien durch. Die drei deutschen Starterinnen beendeten das Rennen zumindest mannschaftlich geschlossen stark: Lindemann wurde am Ende Achte, Tertsch (Darmstadt) kam auf Rang neun. Die Potsdamerin Nina Eim wurde Zwölfte.
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Schwimmen in der Seine: Grünes Licht nach langen Debatten
Vor dem Rennen hatte es tagelange Debatten gegeben, weil die Wasserwerte der Seine nicht passten und deshalb keine Trainings in dem Pariser Fluss möglich waren. Das eigentlich für Dienstag geplante Männer-Rennen wurde abgesagt und um gut 26 Stunden verlegt. Am frühen Mittwochmorgen kam dann die Nachricht von den Veranstaltern, dass die Werte in Ordnung seien und das Doppelevent durchgeführt werden kann.
Für das Internationale Olympische Komitee barg der Wettkampf mit dem umstrittenen Schwimmen in der Seine – die für mehr als eine Milliarde Euro aufwendig gereinigt worden war – Brisanz. Zuletzt wurden Stimmen lauter, wonach der Ringe-Organisation und den Pariser Organisatoren die spektakulären Bilder wichtiger seien als das Wohlergehen der Athletinnen und Athleten. „In unserem Sport haben wir immer mal mit schwierigen Wasserbedingungen zu kämpfen. Wenn sie sagen, es ist okay, dann ist das so“, sagte Lindemann dazu in der ARD. (dpa)