Speyer (Baden-Württemberg) – Sie nerven, sie stechen, sie werden immer mehr: Der Kampf gegen die Asiatische Tigermücke geht in die nächste Runde!
Denn: Das Wetter war 2024 ideal für die Plagegeister. Um die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke einzudämmen, setzen die Experten am Oberrhein jetzt vermehrt auf die Bevölkerung. Auf lange Sicht sei die Beteiligung aller Anwohner unerlässlich, teilte die „ Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ (Kabs) mit: „Mehr als 80 Prozent aller Brutstätten liegen in Gärten oder auf Balkonen von Privatgrundstücken.“
► Den richtigen Umgang mit dem aggressiven Insekt zu kommunizieren, werde 2025 eine wichtige Aufgabe. „Wir bereiten uns darauf mit dem Erstellen einer Öffentlichkeitskampagne und der Erneuerung der Website vor.“ In der Kabs sind Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen.
Eingewanderter Exot
Die nur etwa sechs Millimeter große Tigermücke hat den Experten erhebliche Probleme bereitet. „Kaum war die Hochwassersituation vorbei, trat der eingewanderte Exot mit dem Hochsommer massenhaft auf.“ Allein im Südwesten seien in 38 neuen Kommunen Tigermücken entdeckt worden.
Insgesamt traten die Mücken in diesem Sommer in 47 der 89 Kabs-Gemeinden auf. „Bei so vielen Standorten sind uns nicht mehr überall Bekämpfungsmaßnahmen möglich, ohne massiv Personal aufzustocken.“
Immer mehr Tigermücken in 2025
Auch 2025 wird der asiatische Blutsauger ein Riesen-Problem bleiben. „Wenn der Trend der heißen Sommer so weiter geht wie bisher, dann wird des auch immer mehr Tigermücken geben“, so Kabs-Mitarbeiterin Xenia Augsten zu BILD. Auch Hochwasser unterstütze die Ausbreitung.
Insgesamt lasse sich 2024 so zusammenfassen: „Viel Regen und deshalb viele Stechmücken“, so die Kabs. „Trotz aller Widrigkeiten waren die Maßnahmen gegen die heimischen Auwaldstechmücken erfolgreich.“
Anders sehe es eben bei der Asiatischen Tigermücke aus: „Hier wurde die Kabs aufgrund zahlreicher neuer Populationen regelrecht überrannt.“ Sie werden auch 2025 immer mehr.
In ganz Deutschland Riesen-Problem
Wie wichtig die Regulation von Stechmücken sei, hätten die Menschen entlang des Oberrheingrabens 2024 gespürt. „Denn nach einer außergewöhnlichen Hochwasserlage im Mai und Juni kam es zum massenhaften Auftreten aggressiver Auwaldstechmücken.“ Aus allen Teilen Deutschlands seien hohe Stechmückenaufkommen gemeldet worden.
Die vielen sehr feuchten Perioden im Frühjahr und Sommer 2024 boten Stechmücken beste Bedingungen für eine ausgeprägte Vermehrung. Die Tigermücke nutzt Blumenuntersetzer, Sonnenschirmständer, Friedhofsvasen oder weggeworfene Becher zur Brut.