Israels Polizeiminister provoziert mit Gebet auf Tempelberg
Der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir provoziert, in dem er den Tempelberg betritt. Der Minister tat das nicht zum ersten Mal.
Jerusalem – Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. „Ich bin auf unser Heiligtum gegangen, um dort für unsere Soldaten zu beten, für die rasche Rückführung aller Geiseln und den totalen Sieg mit Gottes Hilfe“, schrieb Ben-Gvir in einem Post auf der Plattform X.
Bei den Palästinensern führte die Aktion von Ben-Gvir für Verärgerung. „Der Extremist Ben Gvir stürmt am ersten Tag des sogenannten ‚hebräischen Chanukka‘-Festes unter schwerer Bewachung durch die Besatzungstruppen die gesegnete Al-Aqsa-Moschee“, schreibt das Gouverneursamt von Jerusalem, dass der palästinensischen Autonomiebehörde angeschlossen ist.
US-Regierung bereits im August über Ben-Gvir verärgert
Ben-Gvir provoziert nicht zum ersten Mal, in dem er den Tempelberg betritt. Auch die US-Regierung ist verärgert über die Aktionen des israelischen Ministers. „ Die Vereinigten Staaten lehnen den Besuch des israelischen Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, am 13. August auf dem Haram al-Sharif/Tempelberg entschieden ab, der eine eklatante Missachtung des historischen Status quo in Bezug auf die heiligen Stätten in Jerusalem darstellt”, hatte das US-Außenministerium auf seiner Internetseite kritisiert. „Diese provokativen Handlungen verschärfen die Spannungen in einem entscheidenden Moment, in dem alle Aufmerksamkeit auf die laufenden diplomatischen Bemühungen gerichtet sein sollte, um ein Waffenstillstandsabkommen zu erreichen, die Freilassung aller Geiseln sicherzustellen und die Voraussetzungen für eine breitere regionale Stabilität zu schaffen”.
Moschee auf Tempelberg – Drittheiligste Stätte im Islam
Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Für Juden ist der Tempelberg mit der Klagemauer die heiligste Stätte, weil an dem Ort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.
Keine Konsequenzen für Ben-Gvir
Wie nach früheren Provokationen Ben-Gvirs teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch diesmal mit, der Status quo auf dem Tempelberg habe sich nicht verändert. Die Regelverstöße des Polizeiministers haben jedoch nie Konsequenzen. Sein Polizeiminister hatte schon im Juni klargestellt, dass es keinen Status quo mehr auf dem Tempelberg gibt. „Jerusalem gehört uns. Das Damaszenertor gehört uns. Der Tempelberg gehört uns: Heute haben die Juden gemäß meiner Politik, frei auf dem Tempelberg gebetet. Wir sagen es ganz einfach: Er gehört uns“, hatte Ben-Gvir dalmals vor den Kameras gesagt. (erpe/dpa)
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