Israel: Hisbollah-Kommandeur bei „gezieltem Angriff“ in Vorort von Beirut getötet

Tel Aviv/Beirut/Berlin. Israel will einen Hisbollah-Kommandeur ausgeschaltet haben. Der Angriff gilt als Vergeltung für den Raketenschlag auf die Golanhöhen. Bei dem israelischen Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut ist offenbar der hochrangige Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Fuad Schukr, getötet worden. Dies berichtete die israelische Armee. Eine Bestätigung der Hisbollah gibt
Israel: Hisbollah-Kommandeur bei „gezieltem Angriff“ in Vorort von Beirut getötet

Tel Aviv/Beirut/Berlin. Israel will einen Hisbollah-Kommandeur ausgeschaltet haben. Der Angriff gilt als Vergeltung für den Raketenschlag auf die Golanhöhen.

Bei dem israelischen Angriff auf ein Haus in einem Vorort von Libanons Hauptstadt Beirut ist offenbar der hochrangige Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah, Fuad Schukr, getötet worden. Dies berichtete die israelische Armee. Eine Bestätigung der Hisbollah gibt es bislang nicht. 

Drei Tage nach einem tödlichen Raketenangriff auf ein von Drusen bewohntes Dorf auf den Golanhöhen haben Israelische Kampfflugzeuge Schukr nach Armeeangaben in einer „gezielten, nachrichtendienstlich gestützten Eliminierung“ ausgeschaltet. Zuvor meldete die Armee, einen Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah im Süden Beiruts „gezielt attackiert“ zu haben. Bei dem Angriff sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 74 weitere Menschen wurden demnach verletzt. 

Shukr gilt als rechte Hand des Hisbollah-Generalsekretärs

Das Ziel des Angriffs, Fuad Shukr, ist auch bekannt als Hajj Muhassin. Schukr habe als rechte Hand von Hibsollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah gedient und war dessen Berater für die Planung und Leitung von Kriegseinsätzen, hieß es von der Armee. Er habe zudem seit dem 7. Oktober die Angriffe der Hisbollah auf Israel koordiniert. Schukr sei außerdem verantwortlich für den Raketenangriff auf die drusische Ortschaft Madschdal Schams auf den von Israel annektierten Golanhöhen mit zwölf Toten vor drei Tagen. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben ist derzeit nicht möglich.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant schrieb auf X: „Die Hisbollah hat eine rote Linie überschritten.“ Bereits am Nachmittag war bei einem Raketenangriff auf den Norden Israels nach Angaben von Rettungskräften ein Zivilist getötet worden. Zuvor hatte es in Ortschaften an der Grenze zum Libanon Raketenalarm gegeben. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem „feindlichen Überfall“ im Beiruter Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar zeigte Bilder von chaotischen Szenen. Mindestens vier Gebäude seien bei dem Angriff beschädigt worden.

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Lesen Sie auch: Auswärtiges Amt: Deutsche sollen Libanon verlassen

US-Außenministerium fordert Deeskalation

Das US-Außenministerium rief nach der Attacke zur Deeskalation auf: „Wir arbeiten weiter an einer diplomatischen Lösung, die es israelischen und libanesischen Zivilisten ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren und in Frieden und Sicherheit zu leben“, sagte der stellvertretende Sprecher des Außenministeriums, Vedant Patel.

Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Nachdem am Samstag bei dem Raketenangriff auf Madschdal Schams mindestens zwölf Menschen getötet wurden, hatte die israelische Regierung einen Vergeltungsschlag angekündigt. Sie macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. Die Schiitenmiliz wies die Schuld von sich. Sie habe mit dem Angriff nichts zu tun, erklärte sie mehrmals.

Auch interessant

Bereits seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Die Schiitenmiliz handelt nach eigenen Aussagen in Solidarität mit der Hamas: Ihre Angriffe will sie erst einstellen, wenn es auch in Gaza zu einem Waffenstillstand kommt.

Auch interessant: Erdogan droht Israel: Wie stark ist die türkische Armee?

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