Iran evakuiert Personal aus Syrien: Teheran verliert wichtigen Verbündeten
Rebellen drängen Bashar al-Assads Truppen in Syrien immer weiter zurück. Jetzt evakuiert zudem Verbündeter Iran seine Leute aus Syrien.
Damaskus – In Anbetracht der Offensive oppositioneller Rebellen gegen syrische Streitkräfte, beginnen Verbündete des Machthabers Bashar al-Assad ihren Rückzug. Der Iran soll am Freitag (6. Dezember) mit der Evakuierung seiner Militärkommandeure und seines Personals aus Syrien begonnen haben. Die Entscheidung aus Teheran kann als Ausdruck der nachlassenden Fähigkeit des Iran gesehen werden, Präsident Bashar al-Assad angesichts einer erneuten Offensive regierungsfeindlicher Kräfte zu unterstützen.
Die Evakuierungen erstreckten sich auch auf die iranische Botschaft in Damaskus und Stützpunkte der Revolutionsgarde, bestätigten Quellen gegenüber der New York Times. Unter den nach Irak und Libanon Evakuierten befanden sich laut den Quellen auch hochrangige Anführer der Quds-Brigaden, des externen Flügels des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC).
Iranische Zivilisten und Beamte werden seit Freitag aus Syrien evakuiert
Darüber hinaus wurden auch IRGC-Mitglieder, iranische Diplomaten, ihre Familien und Zivilisten umgesiedelt, wie iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Garde, und regionale Quellen berichten. Die Evakuierungen begannen Berichten zufolge am Freitagmorgen.
Diese Entwicklung deckt sich laut Al Arabiya mit der Aussage syrischer Oppositionskämpfer, sie hätten am Samstag die südliche Stadt Daraa eingenommen. Daraa ist der Geburtsort des Aufstands gegen Assad im Jahr 2011 und die vierte Stadt, die die syrischen Regierungstruppen innerhalb einer Woche verloren haben.
Rebellen haben in Syrien offenbar Homs erreicht – und damit die Verbindung zum Mittelmeer
Quellen zufolge stimmte das Militär einem Rückzug aus Daraa im Rahmen eines Abkommens zu, das Armeeangehörigen freies Geleit in das rund 100 Kilometer nördlich gelegene Damaskus gewährte. Die Einnahme von Daraa erfolgte, nachdem syrische regierungsfeindliche Kräfte am späten Freitag erklärt hatten, sie hätten die Außenbezirke von Homs erreicht, einer strategisch wichtigen Stadt, die die Hauptstadt mit der Mittelmeerküste verbindet.
Durch die Kontrolle über Homs wäre Damaskus von den alawitischen Hochburgen Assads entlang der Küste und von den russischen Militärstützpunkten in der Region getrennt. Insegesamt rücken Islamistische Rebellen in Syrien immer weiter vor, die Assad-Truppen brechen zusammen. Selbst Damaskus scheint gefährdet. (lm)
Auch interessant
Kommentare
Teilen