München – Europas größter Zweirad-Bauer in Österreich, KTM, ist sein Ende November insolvent. Das jetzt hat auch für Arbeitnehmer in Deutschland Auswirkungen.
Der angeschlagene Hersteller von Motorrädern, KTM, stellte laut Gläubigerschutzorganisation Creditreform den Antrag auf Insolvenz. KTM beschäftigt derzeit rund 6000 Arbeitnehmer.
Hunderte KTM-Arbeiter in Bayern ohne Geld
Wegen der ungeklärten Rechtslage stehen kurz vor Weihnachten laut Bayerischem Rundfunk hunderte Arbeitnehmer aus Bayern ohne Geld da. Auch die in Deutschland üblichen Vorschüsse aus dem Insolvenz-Entgeltfonds bekommen sie nicht.
► Markus Litzlbauer, der Vize-Geschäftsführer Arbeitsmarktservice (AMS) in Linz ( Österreich), sagte dem BR, dass er die Lage der Mitarbeiter bedaure, derzeit aber keine Zahlung möglich sei. „Das ist eine sehr komplizierte Rechtslage. Deshalb hat der AMS in dieser Sache über seine Bundesgeschäftsstelle in Wien eine Anfrage an das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gerichtet.“ Eine Antwort darauf könne dauern.
KTM hat hunderte Millionen Schulden
► Der Motorrad-Riese soll laut dem „Standard“ Zahlungsverpflichtungen im höheren dreistelligen Millionenbetrag haben. Nachdem ein Sparkurs angekündigt wurde, befürchtet KTM laut angeblich, dass Gläubiger die Rückzahlung von rund eine viertel Milliarden Euro einfordern könnten.
Offenbar waren zuvor Verhandlungen zwischen KTM und dem Teilhaber Bajaj aus Indien über eine Finanzierung geplatzt. „Der Vorstand der KTM AG fasste heute (26. November) den Beschluss, den Antrag auf Einleitung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung über das Vermögen der KTM AG und ihrer Tochtergesellschaften KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH einzureichen“, so eine Pressemitteilung.
Das zum Pierer-Konzern zählende Unternehmen hat mit hohen Lagerbeständen und geringer Nachfrage zu kämpfen. Ein Plan sieht unter anderem den Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen vor.