Femke Bol sprintet die niederländische 4×400-Meter-Staffel zum Olympiasieg. Bol geht als Schlussläuferin weit abgeschlagen ins Rennen, auf den letzten Metern fliegt sie dann allen davon.
Sprintstar Femke Bol hat die niederländische Mixed-Staffel über 4×400 m mit einem Traumlauf zu Olympia-Gold geführt – und dabei die USA mächtig düpiert. Die 24-Jährige Bol übernahm als Schlussläuferin den Staffelstab mit großem Rückstand, auf der Zielgeraden flog die Hürdenspezialistin dann aber noch an der US-Schlussläuferin Kaylyn Brown vorbei. Bei der WM im vorigen Jahr in Budapest war Bol kurz vor dem Ziel beim Kampf um den Sieg gestürzt und hatte den Stab verloren.
So triumphierte die Niederlande überraschend nach 3:07,43 Minuten und blieb nur zwei Hundertstelsekunden über dem Weltrekord, den die USA im Vorlauf aufgestellt hatten. Bol feierte ihren ersten Olympiasieg. Das US-Team holte mit 3:07,74 Minuten Silber, Bronze ging an Großbritannien (3:08,01).
Bei den Europameisterschaften 2022 in München hatte Bol Gold über 400 Meter, 400 Meter Hürden und mit der 4×400-Meter-Staffel geholt. Bei den Weltmeisterschaften 2023 in Budapest gewann sie die 400 Meter Hürden und mit der 4×400-Meter-Staffel, zuvor hatte sie Mitte Februar den Hallen-Weltrekord über 400 Meter auf 49,26 Sekunden verbessert – erstmals nach mehr als 40 Jahren.
Die deutsche Staffel hatte den Einzug ins Finale deutlich verpasst. Jean Paul Bredau, Alica Schmidt, Manuel Sanders und Eileen Demes waren in ihrem Vorlauf nicht über 3:15,63 Minuten und Platz sieben hinaus gekommen. Danach waren Differenzen über die Aufstellung öffentlich geworden.
Die Mixed-Staffel über 4×400 m wurde in Paris erst zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen ausgetragen. Die Premiere vor drei Jahren in Tokio gewann Polen.