Generation Z: Davor haben junge Menschen am meisten Angst

Berlin. Eine Umfrage zeigt: Drei von vier der Unter-30-Jährigen zweifeln daran, dass sie trotz harter Arbeit ein gutes Leben führen können. Die Ansichten über die Generation Z sind vielfältig – und fallen in der Arbeitswelt nur selten freundlich aus. Gerne werden sie als undiszipliniert, freizeitorientiert und wenig loyal diffamiert. Doch stimmt das überhaupt? Eine aktuelle
Generation Z: Davor haben junge Menschen am meisten Angst

Berlin. Eine Umfrage zeigt: Drei von vier der Unter-30-Jährigen zweifeln daran, dass sie trotz harter Arbeit ein gutes Leben führen können.

Die Ansichten über die Generation Z sind vielfältig – und fallen in der Arbeitswelt nur selten freundlich aus. Gerne werden sie als undiszipliniert, freizeitorientiert und wenig loyal diffamiert. Doch stimmt das überhaupt? Eine aktuelle Studie kommt jetzt zu ganz anderen Ergebnissen.

Werden die zwischen 1995 und 2010 Geborenen nach ihren Ansprüchen an die Arbeitswelt und an das Leben befragt, unterscheiden sie sich in vielen Aspekten demnach kaum von den älteren Generationen – so das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung Baulig Consulting unter 2000 Menschen im berufsfähigen Alter, die dieser Redaktion vorliegt. Die Arbeit spielt vielmehr für Jüngere (89 Prozent) eine wichtige bis sehr wichtige Rolle, während dies unter den Über-30-Jährigen nur 74 Prozent sagen.

Allerdings treibt die Jungen eine große Sorge um, die Ältere nicht in gleichem Maße teilen: Viele Berufsanfänger werden aufgrund von Inflation, Wohnungsknappheit oder Aussicht auf Altersarmut von Existenzängsten geplagt. Fast drei Viertel der Unter-30-Jährigen zweifeln sogar daran, dass sie trotz harter Arbeit ein gutes Leben führen können. 68 Prozent klagen, es sei fast unmöglich, durch Arbeit Vermögen aufzubauen. 53 Prozent meinen, dass sich Arbeit „nicht mehr wirklich“ lohne, jeder zweite spricht sogar von „Ausbeutung“.

Angesichts der Existenzsorgen spielt Sicherheit bei 89 Prozent der Gen Z eine große Rolle. Ein lukrativer Job ist ihnen deshalb auch wichtiger als Familie und Freunde. Arbeit bezeichnen 74 Prozent der Befragten einerseits als „ein Mittel, um zu überleben“ und zugleich als „wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens“ (73 Prozent).

Babyboomer arbeiten laut Studie länger als vorherige Generationen

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    Job: Was junge und ältere Beschäftigte gemeinsam haben

    Es gibt zudem viele Ähnlichkeiten unter den Generationen: Am Wichtigsten im Arbeitsleben ist der großen Mehrheit (mehr als 85 Prozent) der Unter-30-Jährigen die Jobsicherheit, nette Kollegen und Kolleginnen, ein hohes Gehalt, Wertschätzung der persönlichen Arbeit sowie Familienfreundlichkeit und eine Work-Life-Balance. Diese fünf Kriterien stehen auch bei mehr als 88 Prozent der 30- bis 67-Jährigen auf den vorderen Plätzen.

    Nette Kolleginnen und Kollegen sind für alle Generationen im Job wichtig.
    Nette Kolleginnen und Kollegen sind für alle Generationen im Job wichtig. © iStock | alvarez

    Großen Wert legen die Jüngeren zudem auf die Möglichkeit von Weiterbildungen (84 Prozent) sowie die Unternehmenskultur und die Atmosphäre (83 Prozent) bei ihren Arbeitgebern. Die Mehrheit aller Befragten aller Altersstufen möchten keine Überstunden ohne Ausgleich leisten (78 Prozent). Betriebliche Zusatzleistungen und Benefits sind ebenfalls mehr als 71 Prozent der Befragten in allen Generationen wichtig. 67 Prozent wollen schnell Karriere machen, während dies nur 39 Prozent der Ü-30-Jährigen anstreben. Kurze Arbeitswege sind dagegen den Älteren (84 Prozent) deutlich wichtiger als den Jüngeren (68 Prozent).

    Homeoffice hat in allen Generationen mittlerweile einen festen Platz erobert: 63 Prozent der Generation Z möchte gerne dort arbeiten, wo es ihnen gefällt – unter den Über-30-Jährigen sagt dies immerhin noch eine Mehrheit von immerhin 55 Prozent. Die Möglichkeit zu Homeoffice wurde erst durch die Corona-Pandemie in vielen Betrieben erstmals eingeführt. Für manche junge Beschäftigte ist dieses Angebot deshalb seit dem ersten Tag ihres Berufslebens selbstverständlich.

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    Flexible Arbeitszeiten sind heute ebenfalls allen Generationen wichtig (70 Prozent). Eine 4-Tage-Woche wünschen sich wiederum 57 Prozent der Jüngeren und 48 Prozent der Älteren. Jedem zweiten jüngeren Arbeitnehmer ist Internationalität wichtig, während dies bei den Älteren nur für 37 Prozent eine Rolle spielt.

    Interessant auch: Homeoffice: Darf mich mein Chef zurück ins Büro zwingen?

    Junge Frauen im Job: Viele wünschen sich eine schnelle Karriere.
    Junge Frauen im Job: Viele wünschen sich eine schnelle Karriere. © iStock | jacoblund

    Generation Z: Das kritisieren die Jungen an den Älteren

    Auf eine erfüllende harmonische Partnerschaft legen nur 22 Prozent der Jüngeren wert, während es unter den Älteren mit 35 Prozent deutlich mehr sagen. Vielmehr wünschen sich die Jungen die Freiheit, „Träume zu verfolgen“ (34 Prozent), unter den Älteren wünschen sich dies nur 27 Prozent. Einen großen Unterschied spielt zwischen den Generationen der Traum vom großen Geld: Jeder vierte junge Mensch wünscht sich Reichtum, unter den Ü-30 sagen dies nur sieben Prozent. „Das Streben nach finanzieller Sicherheit motiviert aktuell zahlreiche Menschen aus der Gen Z, sich selbstständig zu machen oder gezielt an beruflichen Perspektiven zu arbeiten, die möglichst hoch vergütet sind“, berichtet Andreas Baulig, Gründer der Baulig Consulting, die den Mittelstand in digitalen Absatzwegen berät.

    Wenn es um moderne Technologien im Betrieb geht, übt die junge Generation jedoch oft auch Kritik. Am häufigsten bemängelt die Gen Z an ihren älteren Kolleginnen und Kollegen, dass sie „in alten Gewohnheiten feststecken“, „Innovationen blockieren“ (30 Prozent) und sich nur langsam in neue Prozesse einarbeiten. Jeder Vierte kritisiert mangelnde Flexibilität und Anpassung an neue Arbeitsmethoden. Besonders ärgerlich für viele junge Menschen, so die Studie: Ältere Kollegen ließen durch ihr autoritäres Auftreten die Meinung junger Mitarbeiter nicht zu, manche lehnten Feedback oder Änderungsvorschläge von jüngeren Kollegen ab, meint jeder Vierte.

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