Für Putin birgt der ukrainische Vorstoß nach Kursk erhebliche Risiken

Startseite Politik Für Putin birgt der ukrainische Vorstoß nach Kursk erhebliche Risiken Stand: 12.08.2024, 11:52 Uhr Von: Sandra Kathe Kommentare Drucken Teilen Ukrainische Streitkräfte dringen seit Tagen in die russische Grenzregion Kursk ein, während russische Medien und Politik die Schwere der Situation herunterspielen. Moskau – Nach der Einschätzung westlicher Militärfachleute könnte der Einmarsch ukrainischer Truppen
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Für Putin birgt der ukrainische Vorstoß nach Kursk erhebliche Risiken

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Ukrainische Streitkräfte dringen seit Tagen in die russische Grenzregion Kursk ein, während russische Medien und Politik die Schwere der Situation herunterspielen.

Moskau – Nach der Einschätzung westlicher Militärfachleute könnte der Einmarsch ukrainischer Truppen in der Region Kursk im Westen von Russland bedeutende Folgen haben. So berichten Expertinnen und Experten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW), dass die neuen Entwicklungen nicht nur eine potenzielle Stärkung der Position der Ukraine mit sich bringen könnten. Auch die Stabilität im Land könnte bedroht sein.

Das erkläre laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur auch, warum die politische Führung in Moskau Kursk trotz des ukrainischen Vorrückens innerhalb der letzten Tage bislang nur zur „Zone für Anti-Terror-Operationen“ und nicht zum Kriegsgebiet erklärt hat. Das ISW kommt darum zu dem Schluss, dass Putins Kreml-Regierung die Lage bewusst herunterspielen könnte.

Mit Luft- und Bodenangriffen sind ukrainische Soldaten in den vergangenen Tagen in die russische Region Kursk vorgerückt.
Mit Luft- und Bodenangriffen sind ukrainische Soldaten in den vergangenen Tagen in die russische Region Kursk vorgerückt. © Handout/AFP

Ukrainische Militär-Operationen in Kursk: Kritik an Kreml und Putins Truppen wird laut

In den vergangenen Tagen habe es vor allem im Gebiet Kursk, aber auch in weiteren Regionen des Landes, erste Kritik am Umgang der politischen Führung mit dem Auftauchen ukrainischer Streitkräfte auf russischem Boden gegeben. Das berichteten zahlreiche Korrespondentinnen und Korrespondenten westlicher Medien. So sprach ein ZDF-Journalist von einem kürzlich veröffentlichten Video, das Einheimische aus der Region zeigt. Diese wendeten sich an Wladimir Putin persönlich. Die Einheimischen erklärten, dass sie ohne Verteidigung dastünden und nicht verstehen könnten, wie die russischen Streitkräfte nicht auf die Aktionen der Soldaten aus der Ukraine vorbereitet waren.

Dadurch, dass der Kreml die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk in der Nacht zum Samstag (10. August) zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt hat, hat Russlands Regierung das Militär zwar mit deutlich mehr Befugnissen versehen. Die Fachleute bezweifeln jedoch, dass das genügt, um den Vorstoß der Ukraine ohne weiteres zu beenden. Zudem weisen sie darauf hin, dass die Situation in Kursk womöglich auch für Russlands Vorankommen in der Ukraine Konsequenzen haben wird.

„Unübersichtlich“ oder „unter Kontrolle“ – Unterschiedliche Berichte zur Lage in Kursk

Aufgrund von aktuellen Berichten, Posts in sozialen Medien und Videos aus der Region wird die Lage in Kursk als zunehmend „unübersichtlich“ bezeichnet. Während Behörden und Politiker, wie der geschäftsführende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, die Bevölkerung dazu aufrufen, Ruhe zu bewahren und beteuern, die Lage sei unter Kontrolle, wurden Berichten zufolge weitere russische Militärkräfte zusammengezogen, um den ukrainischen Einmarsch zurückzuschlagen. Auf vielen aktuellen Aufnahmen aus der Region ist im Hintergrund Raketenalarm zu hören.

Für die Ukraine ist ihr Vorrücken in vereinzelte Regionen im Osten Russlands die erste Erfolgsmeldung seit langer Zeit und womöglich ein wichtiger Überraschungscoup im Ukraine-Krieg. Fachleute und Kriegsbeobachter:innen mutmaßen laut ZDF, dass die Situation in Kursk sich auch dazu nutzen lassen könnte, eine mögliche Verhandlungsposition der Ukraine zu verbessern. (saka mit dpa)

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