Fundstelle Brandenburg: Warum der Ribbeck’sche Meteorit nicht schwarz ist und nach faulen Eiern roch

Die Untersuchung der Trümmerstücke eines Asteroiden, der 2024 in der Nähe von Berlin zur Erde stürzte, ist abgeschlossen. Sowohl das Alter der Bruchstücke als auch die Beschaffenheiten konnten ermittelt werden. Sie werden einer äußerst seltenen Meteoritenklasse zugeordnet. Der Meteorit, der im Januar in der Nähe von Berlin auf die Erde stürzte, ist etwa 4,5 Milliarden
Fundstelle Brandenburg: Warum der Ribbeck’sche Meteorit nicht schwarz ist und nach faulen Eiern roch

Die Untersuchung der Trümmerstücke eines Asteroiden, der 2024 in der Nähe von Berlin zur Erde stürzte, ist abgeschlossen. Sowohl das Alter der Bruchstücke als auch die Beschaffenheiten konnten ermittelt werden. Sie werden einer äußerst seltenen Meteoritenklasse zugeordnet.

Der Meteorit, der im Januar in der Nähe von Berlin auf die Erde stürzte, ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und gehört der seltenen Klasse der Aubriten an. Das berichtet ein internationales Forschungsteam unter Leitung deutscher Forscher im Fachblatt „Meteoritics & Planetary Science”. Die Gruppe hat auch eine Erklärung dafür, warum die Trümmerstücke intensiv nach faulen Eiern rochen.

Der winzige Asteroid 2024 BX1 war in der Nacht zum 21. Januar in der Nähe von Berlin verglüht und hatte dabei für ein spektakuläres Himmelsschauspiel gesorgt. Die Bruchstücke fielen im brandenburgischen Havelland zu Boden. Wissenschaftler und Sammler entdeckten danach zahlreiche Meteoriten. Meteoriten nennt man die Brocken, die von einem Himmelskörper auf der Erde ankommen.

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Wissen 30.06.24

Gefährliche Gesteinsbrocken Asteroiden werden streng überwacht

Nun hat ein internationales Team unter Leitung von Forschern des Instituts für Planetologie der Universität Münster Einzelheiten zu dem Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Fundstelle „Ribbeck” tauften. Wie die Gruppe schreibt, sind 202 Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm aufgefunden worden. Das Streufeld in der Nähe der brandenburgischen Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow habe eine Größe von 1,5 mal 10 Kilometer gehabt.

Die Suche nach Überresten des Himmelskörpers begann ungewöhnlich schnell, da die US-Raumfahrtagentur NASA den Asteroideneintritt angekündigt hatte. Ohne davon zu wissen, hätten Wissenschaftler und Sammler während des Suchens allerdings zunächst vor einer Herausforderung gestanden, wird Erstautor Addi Bischoff in einer Mitteilung zur Studie zitiert: „In der Regel hält man bei der Meteoritensuche nach schwarzen Steinen Ausschau. Aufgrund der Mineralogie und Zusammensetzung wiesen die Bruchstücke von Ribbeck aber keine durchgängig dunkle Schmelzkruste auf.” Wahrscheinlich seien deshalb in den ersten Suchtagen zahlreiche Stücke übersehen worden, bis man diese Eigenart erkannt habe.

Um die Bedrohung der Erde durch Asteroiden einschätzen zu können, erfassen Expertinnen und Experten zunächst die potenziellen Einschlagkandidaten.
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Wissen 28.06.24

Gefahr aus dem All Wenn Asteroiden der Erde sehr nah kommen

Meteorit mit Sonderstellung

Die Studie bestätigt, dass „Ribbeck” zu der äußerst seltenen Meteoritenklasse der Aubrite gehört – zu diesem Schluss war das Museum für Naturkunde Berlin ebenfalls im Februar nach Untersuchungen von mehr als 20 Proben gekommen. Weltweit seien gerade einmal zwölf Fälle von Aubriten bekannt.

Aubrite seien reich an Magnesium und Silizium, wobei „Ribbeck” in seiner Klasse eine Sonderstellung einnehme: Das Gestein verfüge über einen außergewöhnlich hohen Anteil an Feldspäten – einem Mineral, das zur Gruppe der Silikate gehört.

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Wissen 24.07.24

Gleich mehrere Meteorströme Bald regnet es Sternschnuppen am Nachthimmel

Die Forschungsgruppe nimmt an, dass der Mutterkörper von „Ribbeck” etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.

Zudem geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch eine Erklärung dafür an, warum die Bruchstücke intensiv nach Schwefelwasserstoff rochen – ein Geruch, der dem von faulen Eiern ähnelt. Chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit, die durch Schnee und Tauwetter entstanden, haben diesen Geruch verursacht und die Mineralogie des Gesteins verändert.

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