„Faszinierend, ihm zuzusehen“ – Star-Koch beendet Tätigkeit bei Kaffeerösterei
Der Starkoch Christian Jürgens steht nicht mehr in Diensten der Kaffeerösterei Dinzler am Irschenberg. Wie geplant wurde die Tätigkeit beendet.
Wirklich offiziell hat die Kaffeeröstei Dinzler sie nie gemacht, und sie ist auch schon wieder beendet: die Tätigkeit von Star-Koch Christian Jürgens für das Unternehmen in Irschenberg. Auf Nachfrage teilt Firmensprecherin Katrin Richter nun immerhin mit, dass „die halbjährige Zusammenarbeit wie geplant Ende Dezember 2024“ endete. Jürgens habe dem Unternehmen seine gastronomische Expertise und seine langjährige Erfahrung als Spitzenkoch projektbezogen zur Verfügung gestellt. Ziel sei es gewesen, „unter anderem die internen Abläufe und das Angebot zu optimieren“. Richter wörtlich: „Es ist immer wieder faszinierend, einem Profi zuzusehen. Christian Jürgens spielt in der obersten Liga, er sprüht vor Ideen, und die Zusammenarbeit war inspirierend, dafür sind wir sehr dankbar.“
Star-Koch Jürgens lobt „unternehmerische Weitsicht“ von Dinzler
Jürgens selbst sagt gegenüber der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung (aghz, aktuelle Ausgabe), seine Aufgabe sei gewesen, den Ist-Zustand zu analysieren und dort, wo Verbesserungspotenzial besteht, Lösungen zu erarbeiten. Die Dinzler-Inhaberfamilie Richter kenne und schätze er seit mehr als zehn Jahren. Deren „unternehmerische Weitsicht und das visionäre Denken“ hätten ihn beeindruckt. Daher habe er auch nicht lange überlegen müssen, ob er den Berater-Job annehme.
Jürgens bittet nach Fehlern um Verzeihung: „mache mich selbst dafür verantwortlich“
Bekanntlich war Jürgens von 2008 bis 2023 Küchenchef im Seehotel Überfahrt in Rottach-Egern und kochte sich dort an die deutsche Spitze. Nach Vorwürfen der Schikane von Mitarbeitern trennten sich die Wege. Staatsanwaltliche Ermittlungen wurden eingestellt. Erneut gibt sich Jürgens im aghz-Interview demütig. „Ich mache niemanden anders als mich selbst für die Ereignisse verantwortlich.“ Mitarbeiter, die unter seiner damaligen Art und Weise gelitten hätten, wolle er um Verzeihung bitten. Seine Fehler habe er erkannt, aufgearbeitet und sein Verhalten geändert. Neben Dinzler war er auch an anderer Stelle in der Beratung aktiv.
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Mehrere Standbeine in der Zukunft
Zu seiner Zukunft heißt es, Jürgens werde künftig ausgewählte kulinarische Projekte betreuen. Wie berichtet, hatte er vergangenes Jahr für den VIP-Bereich bei den Adele-Konzerten gekocht und auch bei Kulinarik-Events. Seine Aufmerksamkeit widme er nun unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, gegenüber der aghz spricht er von Produktentwicklung, Consulting und Four-Hand-Dinners, also Events, bei denen zwei Spitzenköche das Menü gemeinsam gestalten.
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