Eintracht verteidigt sich: Ist die „Papiertiger“-Kritik gerechtfertigt?

Startseite Eintracht Eintracht verteidigt sich: Ist die „Papiertiger“-Kritik gerechtfertigt? Stand: 07.12.2024, 08:30 Uhr Von: Christopher Michel Kommentare Drucken Teilen Eintracht Frankfurt steht nach einem Rückschlag im DFB-Pokal unter Beschuss. Der Klub reagiert und präsentiert seine Perspektive. Frankfurt – Eintracht Frankfurt verabschiedete sich am Mittwochabend mit einer 0:3-Niederlage bei RB Leipzig aus dem DFB-Pokal. Nach sieben
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Eintracht verteidigt sich: Ist die „Papiertiger“-Kritik gerechtfertigt?

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Eintracht Frankfurt steht nach einem Rückschlag im DFB-Pokal unter Beschuss. Der Klub reagiert und präsentiert seine Perspektive.

Frankfurt – Eintracht Frankfurt verabschiedete sich am Mittwochabend mit einer 0:3-Niederlage bei RB Leipzig aus dem DFB-Pokal. Nach sieben aufeinanderfolgenden Siegen war dies die erste Niederlage und insgesamt die dritte in der laufenden Saison. Das Fachmagazin kicker reagierte mit scharfer Kritik und schrieb: „Nur noch ein Papiertiger: Frankfurt erneut mit einem desolaten K.o.-Spiel!“

Scharfe Kritik vom kicker – Eintracht reagiert

Das Magazin erinnerte an die vor zwölf Monaten erlittene Pokalblamage in Saarbrücken (0:2) und das Ausscheiden in der Zwischenrunde der Conference League gegen Union Saint-Gilloise (2:2/1:2). Die Forderung des Magazins war klar: „Es gilt dringend aufzuarbeiten, warum das Team zum dritten Mal binnen zwölf Monaten eine K.-o.-Runde dermaßen in den Sand setzt.“ Der kicker war auch mit der Aussage von Sportvorstand Markus Krösche, „Reset zu drücken“, nicht zufrieden und betonte: „Ganz so schnell sollten sie bei der Eintracht diesen Auftritt nicht zu den Akten legen.“

Die Eintracht war geknickt nach dem Pokalaus in Leipzig
Die Eintracht war geknickt nach dem Pokalaus in Leipzig © IMAGO/Michael Taeger

Die Reaktion auf die kritische Berichterstattung bei den Hessen war Verwunderung. Jan Martin Strasheim, Bereichsleiter Medien und Kommunikation bei der Eintracht, äußerte sich im vereinseigenen Podcast „Aufstehen mit der Eintracht“: „Es ist nicht so, wie es der kicker geschrieben hat, dass wir K.o.-Phasen nicht können. Wir haben in der zweiten Runde gegen Borussia Mönchengladbach in Unterzahl gewonnen und auch in der ersten Runde mit Eintracht Braunschweig einen unangenehmen Gegner besiegt.“

Ist die Eintracht in K.o.-Runden nur noch ein „Papiertiger“?

Strasheim konterte die Kritik des kickers und erklärte: „Diesmal gab es eine klare Niederlage, weil wir nicht gut waren. Aber das hat weniger etwas damit zu tun, dass es ein Spiel in der K.o.-Phase war.“ Er fand es übertrieben, die „negativen Aspekte“ nach dem bisherigen Saisonverlauf so stark hervorzuheben. Er räumte jedoch ein: „Wir wären gerne nach Berlin gefahren.“ Doch das wird in dieser Saison erneut nicht geschehen.

Die Eintracht hat in den letzten siebeneinhalb Jahren eine beachtliche Pokaltradition aufgebaut und damit natürlich Begehrlichkeiten im Umfeld geweckt. DFB-Pokal-Finale 2017, DFB-Pokal-Sieg 2018, Europa-League-Halbfinale 2019, DFB-Pokal-Halbfinale 2020, Europa-League-Sieg 2022, Champions-League-Achtelfinale und DFB-Pokal-Endspiel 2023. Unabhängig von der Bundesliga-Performance waren die Frankfurter Teams in den K.o.-Phasen immer präsent und aktiv. Genau darauf wies der kicker in seinem Bericht hin.

Es gibt erklärbare Gründe für das Pokalaus der Eintracht

Die Frankfurter stellten jedoch die Frage, ob eine Niederlage in Leipzig der richtige Anlass für eine solche Abrechnung sei. RB Leipzig, trotz einer schwachen Serie, ist insgesamt immer noch eine starke Mannschaft. Eine Offensive mit Spielern wie Loïs Openda, Benjamin Sesko oder Antonio Nusa kann an einem guten Tag jede Defensive in Deutschland auseinandernehmen – unabhängig vom Wettbewerb. Die Frankfurter waren sportlich zwar auf einem Höhenflug, aber vielleicht war das dritte Auswärtsspiel innerhalb von sechs Tagen mit vielen Reisestrapazen zu viel. Hätte eine bessere Tagesform der Eintracht zu einem anderen Ergebnis geführt? Möglich. Aber eine 0:3-Niederlage in Leipzig ist weit entfernt von einer Blamage, wie sie in Saarbrücken stattfand. Es gibt gute Argumente für beide Ansichten, die Wahrheit liegt daher wie so oft in der Mitte.

Es liegt nun an der Eintracht selbst, den Vorwurf, nur noch „ein Papiertiger“ in K.o.-Runden zu sein, zu widerlegen. In der Europa League stehen die Chancen auf das Achtelfinale bereits sehr gut, die Zwischenrunde ist schon sicher. Mit einem Weiterkommen in die nächste(n) Runde(n) können die Frankfurter die Kritik zum Schweigen bringen und die Euphorie der Fans, die nach dem Ausscheiden bei RB ein tolles Gespür bewiesen und das Team für die bisherige Saisonleistung (Platz zwei in der Bundesliga und Rang drei in der Europa League-Gruppenphase) gefeiert haben, weiter steigern.

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