Dönermesser, Klingen, Pistolen: Harter Abend für Berlins Polizei

Berllin. Gleich dreimal musste die Polizei am Dienstagabend wegen gewalttätigen Auseinandersetzungen ausrücken. Die Hintergründe. Es war ein harter Dienstagabend für Berlins Polizeikräfte. Gleich dreimal mussten sie an verschiedenen Orten der Stadt ausrücken, um wegen gewaltsamen Auseinandersetzungen und dem Einsatz von Stich- und Schusswaffen zu ermitteln, wie die „B.Z.“ zuerst berichtete. Zunächst knallte es zwischen einem
Dönermesser, Klingen, Pistolen: Harter Abend für Berlins Polizei

Berllin. Gleich dreimal musste die Polizei am Dienstagabend wegen gewalttätigen Auseinandersetzungen ausrücken. Die Hintergründe.

Es war ein harter Dienstagabend für Berlins Polizeikräfte. Gleich dreimal mussten sie an verschiedenen Orten der Stadt ausrücken, um wegen gewaltsamen Auseinandersetzungen und dem Einsatz von Stich- und Schusswaffen zu ermitteln, wie die „B.Z.“ zuerst berichtete. Zunächst knallte es zwischen einem 35-Jährigem und einem 49-Jährigen in einem Dönerimbiss vor einem Supermarkt an der Walter-Friedrich-Straße in Buch im Bezirk Pankow. Nach Angaben der Polizei entwickelte sich zunächst eine verbale Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern, ehe einer der Kontrahenten zu einem Dönermesser griff.

Dadurch wurde einer der Streithähne durch einen Stich in den Oberschenkel sowie ein Unbeteiligter leicht verletzt, beide mussten ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden. Die unbeteiligte Person erlitt eine Schnittverletzung im Fußbereich, als dem Angreifer das Messer aus der Hand fiel. Der Tatverdächtige ist flüchtig, der Polizei jedoch bekannt. Anders bei einem fast zeitgleichen Vorfall nahe des Oranienplatzes und des Kottbusser Tors in Kreuzberg. Laut Polizei wurden in einer Grünanlage am Segitzdamm zwei Personen nach einer Auseinandersetzung zwischen zwei größeren Gruppen schwer mit Messern verletzt. Die Polizei sperrte das Areal weitläufig ab.

Hintergründe der Schüsse in Spandau noch unklar

Nach bisherigem Erkenntnisstand kamen dabei kurz vor 21 Uhr auch Glasflaschen zum Einsatz. Der Hintergrund des Streits ist bislang unklar. Ein bislang namentlich nicht bekannter junger Mann erlitt eine lebensgefährliche Stichverletzung am Bauch und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Ein 31-Jähriger wurde ebenfalls durch eine Stichverletzung am Rücken verletzt, konnte aber das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. In der Nähe nahmen die Einsatzkräfte im Anschluss einen ebenfalls 31-Jährigen fest, der an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein soll. Ob er den beiden Männern die Stichverletzungen zugefügt hat, ist aber noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Polizei, hieß es.

Einen Schockmoment durchlitten auch die Bewohner der Wilhelmstadt in Spandau. Dort seien in der Metzer Straße mehrere Schüsse gefallen, bestätigte eine Polizeisprecherin, die Einsatzkräfte riegelten den Bereich zwischen Wilhelm- und Földerichstraße bis in die frühen Abendstunden ab. Patronenhülsen wurden gefunden, verletzt wurde jedoch niemand. Laut „B.Z.“ sicherte die Polizei den Tatort mit Maschinenpistolen.

Bisherigen Ermittlungen zufolge soll es gegen 18.30 Uhr zu verbalen Streitigkeiten zwischen einem 40-jährigen Mann, der auf dem Balkon seiner Wohnung stand, und drei Personen, die sich auch dem Gehweg vor dem Mehrfamilienhaus befanden, gekommen sein. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung zog ein Mann aus der Gruppe eine Schusswaffe und gab mehrere scharfe Schüsse in Richtung des Balkons ab. Der 40-Jährige flüchtete in seine Wohnung und blieb unverletzt. Die Personengruppe rannte davon. Die derzeit noch laufenden Ermittlungen konzentrieren sich laut Polizei unter anderem auf einen 28-jährigen Tatverdächtigen.

Polizei: Mehr Straftaten mit Stich- und Schusswaffen festgestellt

Zuletzt stieg in Berlin erneut die Zahl der Straftaten, bei denen Stich- und Schusswaffen eingesetzt wurden. Demnach registrierte die Polizei in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 bereits 163 Fälle von Drohung mit einer Schusswaffe und 223 Fälle, in denen geschossen wurde. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr ist im selben Zeitraum in 146 Fällen mit einer Schusswaffe gedroht und 199-mal auch geschossen worden. Die meisten Fälle, in denen mit einer Schusswaffe gedroht wurde, gehören dabei laut Polizei zum Bereich der Rohheits- und Gewaltdelikte.

In der Kriminalstatistik erfasste die Polizei im vergangenen Jahr 3482 Fälle zum Thema „Messerangriff“, was 165 Fälle mehr als im Vorjahr waren und einem Anstieg von fünf Prozent entspricht. I nsgesamt wurden im vergangenen Jahr 4239 Personen Opfer von Messerangriffen, wobei 26,8 Prozent leicht, 4,9 Prozent schwer und 0,03 Prozent tödlich verletzt wurden.

Hinsichtlich des Deliktsfeldes der gefährlichen beziehungsweise schweren Körperverletzung mit dem Tatmittel Messer blieben nur 22,2 Prozent der Opfer unverletzt. 2575 Verdächtige wurden 2023 bei Straftaten mit Messern in Berlin registriert. Im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität sind gruppendynamische Prozesse ein nicht unerheblicher Faktor beim Mitführen eines Messers. Jeder dritte Beteiligte war unter 21 Jahre alt.

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