„Diese Urlaubs-Flut ist einfach zu viel“: Wolfratshausen reist mit Rumpfkader zum FC Deisenhofen II
Der BCF Wolfratshausen ist wie alle anderen Teams von der Urlaubsflut betroffen. Tarkan Demir kann in Deisenhofen nur eine Rumpfelf aufbieten.
Nach zwei Spieltagen und anderthalb ordentlichen Spielhälften, ist der BCF Wolfratshausen noch ungeschlagen, mit nur einem erzielten Treffer, aber auch noch ohne Sieg. Vor dem naturgemäß fordernden Gastspiel bei der U 23 des FC Deisenhofen (Mittwoch, 18.30 Uhr) schwappt nun aber die Urlaubswelle mit voller Breitseite weitere Spieler aus dem Kader. Zum Unmut von Tarkan Demir, der einen Rumpfelf aufbieten muss.
Demir weiß um die Ausgangslage. Er hat ein Faible für südländische Spieler, die er schon länger kennt, oder die seinem Netzwerk entstammen. Dass deren Urlaubszeit für gewöhnlich mitten in den Hochsommer fällt, damit automatisch Einfluss auf die ersten Spieltage hat, ist eine Tatsache. Nur: In diesem Umfang ist ein reibungsloser Ablauf im Fußballeralltag nicht gewährleistet. „Diese Urlaubs-Flut ist zu viel“, hadert der Coach. Zumal es sich fast ausnahmslos um Langzeitferien handelt.
So tauchten Kicker wie Leo Lajqi oder Mario Malinovic noch gar nicht auf einem Spielbericht der Bezirksliga auf. Jetzt aber winkt schon das nächste Quartett vom Flughafen. Top-Stürmer Fabijan Podunavac und Tolga Yilmaz, aber auch Musti Kantar, der gerade wieder an der Startelf schnupperte, und Alex Bares nach starker Leistung in Penzberg. Einfach zum Verzweifeln. Am Montag tauchten gerade noch 13 Spieler beim Training auf. „Das regt mich schon etwas auf“, stellt Demir klar. Aber was soll er tun? Anbinden lassen sich die Kicker nicht. Und das möchte auch der Coach nicht. Also heißt es improvisieren, bis sich nächste Woche die Personallage etwas entspannt.
BCF: Der Versuch, die Partie zu verlegen, scheiterte an Deisenhofens Reserve
Ein Spiel unter der Woche in Deisenhofen ist unter solchen Voraussetzungen ein wahres Schmankerl. Demir glaubt, dass ohne Parallelspiel der ersten FC-Mannschaft ein eher überqualifizierter Gastgeber auf die Facheter wartet. Der Versuch, die Partie zu verlegen, scheiterte am Veto des FCD. „Ist ihr gutes Recht, aber sie klopfen sicher auch mal an“, kommentiert der Übungsleiter den Standpunkt des Gegners. So aber müsse man nun „als Mannschaft enger zusammenrücken“.
Spielerische Leckerbissen sind keine zu erwarten. „Es kann für uns nur über Kampf und Leidenschaft gehen.“ Ungleich lockerer ließ sich am vergangenen Freitag der SV Bad Tölz mit 6:1 abfieseln. Demir war dankbar über die spontane Zusage von der Flinthöhe. So hätte er Spieler aus dem zweiten Glied „bei Laune halten“ können. Andere Kicker, wie Manuel Spreiter (zwei Tore, eine Vorlage), hätten indes an ihrem Selbstvertrauen gebastelt. (Patrick Staar)
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