Deutsche Traditionsbrauerei zieht sich von einem Standort zurück – alle Mitarbeiter betroffen

Startseite Wirtschaft Deutsche Traditionsbrauerei zieht sich von einem Standort zurück – alle Mitarbeiter betroffen Stand: 19.12.2024, 10:48 Uhr Von: Bona Hyun Kommentare Drucken Teilen Eine deutsche Brauereigruppe kündigt an, einen Standort komplett zu schließen. Die Mitarbeiter sollen alle an einen anderen Standort versetzt werden. Gotha – Das Jahr 2024 könnte für viele Branchen der deutschen
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Eine deutsche Brauereigruppe kündigt an, einen Standort komplett zu schließen. Die Mitarbeiter sollen alle an einen anderen Standort versetzt werden.

Gotha – Das Jahr 2024 könnte für viele Branchen der deutschen Wirtschaft prägend zu Ende gehen. In der Automobilindustrie kam es zum Stellenabbau und massive Sparprogramme wurden angekündigt. In der Bauwirtschaft fiel zuletzt ein Familienunternehmen der Wirtschaftsflaute zum Opfer. Indes stehen Brauereien vor Herausforderungen, weil sie nicht viel Bier verkaufen können und auch die höheren Preise sind schwer durchsetzbar. Eine Traditionsbrauerei ergreift nun laut eigenen Angaben wegen der negativen Entwicklung des Absatzvolumens im Biermarkt eine Maßnahme.

Bekannte Brauerei zieht sich aus Gotha zurück – Gewerkschaft empört

Die Oettinger Brauerei, die 1731 gegründet wurde, zieht sich laut Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) komplett aus Gotha zurück. Nach dem Verkauf der Gothaer an die Münchner Paulaner-Brauerei Ende 2022 wolle Oettinger den nächsten Schritt vollziehen, erklärte die NGG in Erfurt. Es gehe um Büro- und Vertriebsarbeitsplätze. Eine Sprecherin der Oettinger Brauerei bestätigte, dass das Unternehmen Ende März sein Büro in Gotha mit 16 Beschäftigten schließen werde. „Alle Mitarbeitenden haben den gleichen Job in Oettingen angeboten bekommen.“

Laut NGG hat die Geschäftsführung auf einer Betriebsversammlung angekündigt, die verbliebenen 16 Beschäftigten zum 1. April 2025 nach Oettingen zu versetzen. Betroffen von der Büroschließung in Gotha seien Beschäftigte aus dem Bereich Telefonverkauf und Export. 

Ein Glas Bier und Hopfen auf einem Holztisch.
Erbstreit in Traditions-Brauerei – Es geht um Millionen © IMAGO / Zoonar

Oettinger Brauerei zieht Vertrieb aus Gotha ab

Die Gewerkschaft kritisiert einen vollständigen Rückzug der Oettinger Brauerei aus Gotha. „Gerade in Zeiten, in denen Homeoffice und mobiles Arbeiten an der Tagesordnung sind, ist es vollkommen unverständlich, dass man langjährige Beschäftigte mehrere hunderte Kilometer nach Oettingen in Bayern versetzen möchte“, erklärte Jens Löbel, Geschäftsführer der NGG Region Thüringen. Mit der Ankündigung, die Büros in Gotha dauerhaft zu schließen, ziehe sich die Oettinger Brauerei komplett aus dem Osten zurück. Gewerkschaft und Betriebsrat gehe es darum, die Arbeitsplätze in Gotha zu erhalten.

Die  Paulaner-Brauerei hatte die Oettinger-Brauerei in Gotha nach einer Prüfung durch das Bundeskartellamt übernommen. Alle Arbeitsplätze innerhalb der Brauerei sollten erhalten bleiben. Laut Paulaner ging es vor zwei Jahren um die Bereiche Herstellung, Abfüllung, Logistik und Zentrale Dienste mit rund 170 Arbeitsplätzen. Beschäftigte in den Abteilungen Vertrieb, Export und Marketing verblieben bei Oettinger. Für den Erhalt der Brauerei hatten sich Arbeitnehmer und Einwohner der Thüringer Stadt eingesetzt. (bohy mit Material der dpa)

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