Binnen 24 Stunden will der künftige US-Präsident Trump ein Ende des Krieges in der Ukraine bewirken. Der künftige ukrainische UN-Botschafter Melnyk kündigt an, dass Kiew den Republikaner beim Wort nehmen will. Vielleicht helfe eine Nacht im Luftschutzbunker.
Nur wenige Wochen vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Trump blickt der künftige Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, Andrij Melnyk, optimistisch auf dessen Einflussmöglichkeiten. Trump habe gesagt, dass er den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden will. „Das nehmen wir natürlich wörtlich”, sagte er im Interview mit RTL und ntv.
Melnyk betonte, er hoffe, dass „die Amerikaner, auch der neue Staatschef in Washington verstehen, wie schrecklich dieser Krieg ist, dass das wirklich etwas ist, was man nicht mehr tolerieren kann. Und dann auch Wege findet, wie man auf Putin Einfluss nehmen kann, um ihn zum Frieden zu zwingen.”
Er hoffe, dass der neue US-Präsident Donald Trump so schnell wie möglich auch Kiew besuchen könne, um mit eigenen Augen zu schauen, was das bedeute – „so ein Krieg mitten in Europa im 21. Jahrhundert. Wie stark vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Und wenn es uns gelingt, auch diesen Schritt zu machen, wenn der neue Präsident wirklich am eigenen Leib spürt, wenn er dann vielleicht im Bunker übernachten müsste wegen des Luftalarms, der jetzt fast jede Nacht erklingt, das wird schon dazu beitragen, dass auch Donald Trump versteht.”
Militärhilfe keine „Wohltätigkeit zu Weihnachten”
Seine Forderung nach weiteren Milliardenhilfen aus Deutschland bekräftigte Melnyk im Gespräch mit RTL und ntv. „Es geht darum, dass das keine Wohltätigkeit zu Weihnachten sein sollte, wie manche das bezeichnen. Es geht darum, dass das eine Investition auch in die eigene Sicherheit Deutschlands sein kann”, sagte er den Sendern. Es gehe darum, dass die Kriegsgefahr auch für Deutschland, für Europa akut bleiben werde. Auch nach dem Ende des Krieges gegen die Ukraine. Man müsse dafür sorgen, dass die Abschreckung funktioniere.
Der designierte ukrainische UN-Botschafter hatte am Vortag von Deutschland eine massive Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. „Ich erwarte von der neuen Bundesregierung, dass die Militärhilfe für die Ukraine im Koalitionsvertrag auf eine stabile Basis gestellt wird. Die künftige Koalition sollte für die nächsten vier Jahre mindestens 80 Milliarden Euro einplanen, also 20 Milliarden Euro pro Jahr”, sagte Melnyk der Funke Mediengruppe.