Chinas Botschafter wegen Cyberangriff von 2021 einbestellt

Attacke auf Bundesamt Chinas Botschafter wegen Cyberangriff von 2021 einbestellt Von dpa Aktualisiert am 31.07.2024 Lesedauer: 3 Min. Bundesinnenministerin Faeser hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie im Februar besucht. (Archivbild) (Quelle: Jörg Halisch/dpa/dpa-bilder) Kopiert News folgen Dass China einen Hackerangriff auf das Bundesamt für Kartographie orchestriert hat, war lange vermutet worden. Jetzt zeigt das
Chinas Botschafter wegen Cyberangriff von 2021 einbestellt

Attacke auf Bundesamt

Chinas Botschafter wegen Cyberangriff von 2021 einbestellt

Von dpa
Aktualisiert am 31.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Bundesinnenministerin besucht Bundesamt für KartographieVergrößern des BildesBundesinnenministerin Faeser hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie im Februar besucht. (Archivbild) (Quelle: Jörg Halisch/dpa/dpa-bilder)


Dass China einen Hackerangriff auf das Bundesamt für Kartographie orchestriert hat, war lange vermutet worden. Jetzt zeigt das Auswärtige Amt offiziell mit dem Finger in Richtung Peking.

Die Bundesregierung ist sich sicher, dass von China gesteuerte Hacker hinter einem schweren Cyberangriff auf das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Ende 2021 stecken. „Heute wissen wir, dass staatlich gesteuerte chinesische Cyberakteure zu Spionagezwecken das Netzwerk des BKG infiltriert haben”, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Der chinesische Botschafter sei aufgrund dieser Erkenntnisse einbestellt worden.

Die Bundesregierung verurteile den Cyberangriff auf das Schärfste, fügte er hinzu. Gleichzeitig fordere die Bundesregierung China auf, in Zukunft „derartige Handlungen zu unterlassen und zu unterbinden”.

Die Zuordnung des Angriffs sei „auf Grundlage einer gründlichen technischen Analyse” und belastbarer Informationen der Nachrichtendienste erfolgt, sagte der Sprecher. Das Bundesamt, das Geodaten zur Verfügung stellt, nehme eine wichtige Funktion ein, auch für Einrichtungen der kritischen Infrastruktur – dazu zählen beispielsweise Energieversorger, Wasserwerke und Verkehrsunternehmen.

Das BKG liefert aktuelle amtliche Geodaten für das gesamte Bundesgebiet. Außerdem führt es eigene Daten mit denen der Bundesländer sowie von Drittanbietern zusammen. Genutzt werden die Daten und Aufnahmen auch von Firmen aus dem Sicherheitsbereich. Ob die Cyberspione bei ihrem Angriff, der wohl über einen längeren Zeitraum unentdeckt blieb, explizit nach Informationen für diesen Nutzerkreis suchten, ist nicht bekannt.

Innenministerium: Hacker nutzten Verschleierungsnetzwerke

Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, erklärte, die Angreifer hätten sogenannte Verschleierungsnetzwerke genutzt. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden hätten die Angreifer Endgeräte von Privatpersonen und Unternehmen kompromittiert, um diese für ihre Cyberattacke auf das Bundesamt zu nutzen. Ein Netzbereich des Bundesamtes sei betroffen gewesen.

Der Wiederaufbau des Netzwerks sei unter Beachtung von Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erfolgt. Es gelte als gesichert, dass die Hacker erfolgreich aus den Netzen des BKG ausgeschlossen wurden.

„Dieser schwere Cyberangriff auf eine Bundesbehörde zeigt, wie groß die Gefahr durch chinesische Cyberattacken und Spionage ist”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie verwies auf einen Gesetzentwurf, den das Kabinett in der vergangenen Woche beschlossen hatte.

Strengere Regeln sollen vor Cyberangriffen schützen

Dieser sieht strengere Regeln für den Schutz kritischer Anlagen und wichtiger Unternehmen vor Cyberangriffen vor und soll die europäische NIS-2-Richtlinie umsetzen. Als besonders wichtige Einrichtung im Sinne des Gesetzes gelten unter anderem Großunternehmen der Sektoren Energie, Transport und Verkehr, Trinkwasser, Abwasser und Telekommunikation.

Die Pflicht zur Umsetzung bestimmter Sicherheitsmaßnahmen zur Abwehr und Bewältigung von Cyberangriffen soll künftig rund 29.500 Unternehmen betreffen und damit deutlich mehr als bisher. Zudem soll der Instrumentenkasten des BSI erweitert werden – auch was die Möglichkeit betrifft, Bußgelder zu verhängen.



China bei gegen Deutschland gerichteter Spionage ein Hauptakteur

China ist, was gegen Deutschland gerichtete Spionage angeht, nach Einschätzung des Verfassungsschutzes neben Russland, dem Iran und der Türkei einer von vier Hauptakteuren. Im Verfassungsschutzbericht 2023 heißt es, bei der Vorgehensweise chinesischer Cyberspionageakteure sei „eine deutliche qualitative und quantitative Weiterentwicklung” festzustellen.

China verfolge eine „offensive Cyberstrategie, die durch umfangreichen Wissenstransfer einen wichtigen Beitrag zu den industrie- und geopolitischen Zielen des Landes leisten soll”, teilte das Bundesinnenministerium mit. Seit Anfang 2023 sei zudem eine Reihe von Cyberangriffen festgestellt worden, die sich schwerpunktmäßig gegen IT-Dienstleister gerichtet hätten, die Behördennetzwerke betreuen.

,

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Total
0
Shares
Dodaj komentarz

Twój adres e-mail nie zostanie opublikowany. Wymagane pola są oznaczone *

Related Posts
Hitster: Die besten Versionen & Erweiterungen für das Party-Kartenspiel
Read More

Hitster: Die besten Versionen & Erweiterungen für das Party-Kartenspiel

Startseite Produktempfehlung Hitster: Die besten Versionen & Erweiterungen für das Party-Kartenspiel Stand: 11.01.2025, 08:16 Uhr Von: Ömer Kayali Kommentare Drucken Teilen Hitster: Das Partyspiel für eine musikalische Zeitreise. © Jumbo Spiele (Montage) Hitster ist aktuell der Renner unter den Gesellschaftsspielen. Wer mehr Abwechslung möchte, kann zusätzliche Versionen erwerben. Welche es gibt, erfahren Sie hier. Hinweis an
Eintracht-Legende vermisst Enkelin tagelang – Familie startete Facebook-Aufruf
Read More

Eintracht-Legende vermisst Enkelin tagelang – Familie startete Facebook-Aufruf

Startseite Frankfurt Eintracht-Legende vermisst Enkelin tagelang – Familie startete Facebook-Aufruf Stand: 12.12.2024, 12:47 Uhr Von: Christoph Sahler Kommentare Drucken Teilen Die Enkelin von Ex-Eintracht-Coach Dragoslav Stepanović gilt tagelang als vermisst. Die 18-jährige Frau wird weit entfernt von ihrer Heimat gefunden. Berlin/Frankfurt – Schock im Hause Stepanović: Emilia, die 18-jährige Enkeltochter des ehemaligen Fußballcoaches Dragoslav Stepanović
Russlands Ex-Präsident droht: Weitere Annexionen „nah gelegener Regionen“
Read More

Russlands Ex-Präsident droht: Weitere Annexionen „nah gelegener Regionen“

Startseite Politik Russlands Ex-Präsident droht: Weitere Annexionen „nah gelegener Regionen“ Stand: 17.12.2024, 08:00 Uhr Von: Babett Gumbrecht Kommentare Drucken Teilen Vier Regionen der Ukraine hat sich Russland in dem seit fast drei Jahren tobenden Angriffskrieg schon teilweise einverleibt. Doch Moskau will mehr. Moskau – Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat auf einem Parteitag der Kremlpartei „Geeintes Russland“
Weitere Geisel aus Gewalt der Hamas gerettet
Read More

Weitere Geisel aus Gewalt der Hamas gerettet

News Aktuelle News Politik Krieg in Nahost: Eskalation zwischen Israel und Hamas Eilmeldung Laut israelischer Armee Weitere Geisel aus Gewalt der Hamas gerettet Aktualisiert am 27.08.2024, 14:43 Uhr Lesedauer:1 Min. Nach Angaben der israelischen Armee ist eine weitere Geisel aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas befreit worden. Ein 52-jähriger Beduine sei in einem schwierigen