Die Grünen haben in einem Brief an ARD und ZDF weiter an einer Dreier-TV-Debatte vor der Bundestagswahl mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck sowie den Kandidaten von SPD und Union, Olaf Scholz und Friedrich Merz, festgehalten. „Wie ich Ihnen zuvor deutlich gemacht habe, gehe ich im Interesse der Chancengleichheit davon aus, dass Herr Habeck an dem Duell (beziehungsweise an einem Triell) mit den Kanzlerkandidaten von SPD und CDU zu beteiligen ist”, heißt es in dem vom Portal t-online veröffentlichten Schreiben an die Sender.
Gleichzeitig bestärkte Habecks Wahlkampfsprecher Julian Mieth
in dem Brief erneut die Ablehnung eines Duells mit
AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel. Habeck sei zwar jederzeit bereit, sich auch mit der AfD auseinanderzusetzen, aber nicht in einem Duell, für das es keine sachliche Begründung gebe, teilte Mieth mit.
Die Vorfestlegung der Sender auf Scholz und Merz bildet den Angaben nach nicht die volatilen Umfragen und die politische Lage ab. „Ihre redaktionelle Entscheidung für ein solches Duell-Format verengt in der öffentlichen Wahrnehmung die Wahl infrage kommender Bundeskanzler auf zwei Kandidaten”, schrieb Mieth. Daher werde an die „besondere Verantwortung der Sender appelliert, im
Wahlkampf die Chancengleichheit zu wahren und entsprechend
darzustellen”.
Zugleich zeigte sich der Sprecher irritiert davon, dass ARD und ZDF in Pressemitteilungen zunächst an einem TV-Duell von Habeck und Weidel festhielten. Demnach hatte Mieth den Sendern bereits Anfang Dezember die Absage Habecks an einem solchen Format übermittelt. Inzwischen haben die beiden öffentlich-rechtlichen Sender die Fernsehdebatte der Kanzlerkandidaten von Grünen und AfD nach einer schriftlichen Absage von Habeck abgesagt.
Relativ hohe Zustimmungswerte für Habeck
Aktuelle Umfragen von ARD und ZDF zeigen, dass die Zustimmungswerte für Robert Habeck als Kanzlerkandidat deutlich über denen von Bundeskanzler Olaf Scholz stehen. Laut ARD-Deutschlandtrend sind 27 Prozent der Meinung, Habeck wäre ein guter Bundeskanzler. Olaf Scholz kam hingegen nur auf 19 Prozent. Mit 28 Prozent liegt CDU-Chef Friedrich Merz weiterhin vorne.
Während AfD-Chefin Alice Weidel bei der Bewertung der Kanzlerkandidaten hinter Olaf Scholz fällt, liegt die AfD bei der Sonntagsfrage im ARD-Deutschlandtrend auf dem zweiten Platz. Mit 19 Prozent folgt sie auf die Union, die die Umfrage mit 33 Prozent deutlich anführt. Dahinter befinden sich SPD und Grüne gleichauf mit jeweils 14 Prozent..
Eine Mitte dieser Woche gestartete Petition für eine Debatte der drei Kanzlerkandidaten Scholz, Merz und Habeck hat mittlerweile über 100.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.