Bezahlkarte für Geflüchtete: Betroffene reagieren „überwiegend positiv“ auf Neuerung

Startseite Lokales Weilheim Weilheim Bezahlkarte für Geflüchtete: Betroffene reagieren „überwiegend positiv“ auf Neuerung Stand: 05.08.2024, 06:01 Uhr Von: Katrin Kleinschmidt Kommentare Drucken Teilen Mit einer Karte wie dieser können Asylbewerber seit Juni bezahlen. © Sven Hoppe/dpa 1383 Asylbewerber leben aktuell im Landkreis, hinzu kommen 1716 geflüchtete Ukrainer. Obwohl noch Plätze für weitere Hilfesuchende frei sind, werden
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Bezahlkarte für Geflüchtete: Betroffene reagieren „überwiegend positiv“ auf Neuerung

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Mit einer Karte wie dieser sollen Flüchtlinge in Zukunft zahlen.
Mit einer Karte wie dieser können Asylbewerber seit Juni bezahlen. © Sven Hoppe/dpa

1383 Asylbewerber leben aktuell im Landkreis, hinzu kommen 1716 geflüchtete Ukrainer. Obwohl noch Plätze für weitere Hilfesuchende frei sind, werden weiter Unterkünfte geschaffen, heißt es vom Landratsamt. Das hat bis Ende Juli zudem 550 Bezahlkarten ausgegeben.

Landkreis – Beim Thema „Asyl“ ist stetig Bewegung drin. Während die einen Flüchtlinge anerkannt werden oder den Landkreis wieder verlassen (müssen), kommen auch immer wieder neue an. Sie brauchen Unterkünfte – und das zumeist schnell. Daher sind die Verantwortlichen im Landratsamt bemüht, stets genug freie Plätze zur Verfügung zu haben. Derzeit funktioniert das gut: 332 standen Ende Juli noch zur Verfügung. Mit Stand vom 25. Juli lebten 1383 Asylbewerber im Landkreis, außerdem 1716 Flüchtlinge aus der Ukraine, von denen 805 in privaten Unterkünften untergekommen sind.

Bei „den derzeitigen Zuweisungszahlen“ würden die Kapazitäten noch rund dreieinhalb Monate reichen, teilt Klaus Mergel, stellvertretender Pressesprecher im Landratsamt, auf Nachfrage der Heimatzeitung mit. Die Behörde ist aber stets in Kontakt mit den Gemeinden, um weitere Unterkünfte zu bekommen. Und da sind einige in der Entstehung. „In den nächsten eineinhalb Jahren möchten wir etwa 1100 Plätze schaffen“, sagt Mergel.

Kaum Gemeinden ohne Asylbewerber

Viele davon sollen in modularen Bauten entstehen – beispielsweise in Burggen, Böbing, Raisting und Antdorf. In Habach, wo bisher weder Asylbewerber noch Ukrainer in zentralen Unterkünften untergebracht sind, sollen voraussichtlich im Oktober die Seecontainer mit Platz für 32 Menschen bezugsfertig sein.

Damit schrumpft die Zahl an Orten, die bisher keine Asylbewerber aufgenommen haben, weiter. Ende März waren es sechs Gemeinden im Landkreis. In drei davon hat sich die Situation mittlerweile verändert: In Antdorf und Wildsteig sind die eröffneten Thermohallen nun teils bewohnt, in Eberfing das Pfarrhaus. Nun folgt also bald Habach.

290 neue Plätze bis zum Jahresende

Weder Asylbewerber noch Geflüchtete aus der Ukraine sind bisher in zentralen Unterkünften in Hohenfurch untergekommen. Dort sollen ab Herbst Wohnmodule für bis zu 32 Menschen entstehen. In Prem, das bisher zwar keine Asylbewerber, aber zumindest zehn Ukrainer beherbergt, hat das Landratsamt ein Haus und eine Wohnung angemietet, 21 Flüchtlinge hätten dort Platz. In vielen Orten werden weiterhin Möglichkeiten für Unterkünfte geprüft. Zudem „bekommen wir immer wieder kleinere Wohnungen angeboten“, sagt Mergel. „Wir gehen davon aus, das wir bis Jahresende etwa 290 Plätze schaffen werden.“

Bereits seit Juni gibt es die Bezahlkarte für Asylbewerber – Ukrainer sind davon im Übrigen nicht betroffen, da sie nicht dem Asylgesetz unterliegen, sondern Unterstützung beim Jobcenter beantragen können. Bis 25. Juli waren 515 Karten ausgegeben, die restlichen 35 sollten kurz darauf folgen. Mit diesen Karten können die Asylbewerber bezahlen. Nur 50 Euro sollen monatlich bar ausgezahlt werden können, in begründeten Ausnahmefällen wird auf Anfrage mehr genehmigt – so soll verhindert werden, dass das Geld ins Ausland geschickt wird.

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Die Betroffenen hätten „überwiegend positiv“ auf die Neuerung reagiert, schildert Mergel. Von den Karteninhabern gebe es weniger Rückfragen als erwartet. Vereinzelt komme es vor, „dass die Bezahlkarte aufgrund der technisch überalterten Infrastruktur mancher Händler nicht angenommen werden kann“. Wenn ein „Bezahlsystem mit dieser Tragweite“ eingeführt werde, sei zu erwarten, „dass hie und da in der technischen Umsetzung noch nachgebessert werden muss“, schildert Mergel. Innerhalb der Behörden erfolge das aber „sehr zügig“.

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