Zusatzstoffe sind selten böse, aber häufig unnötig. Ein kleines E mal Eins solcher, die sich in Fertigsoßen & Co. verstecken können.
In der Lebensmittelindustrie erfüllen Zusatzstoffe diverse Zwecke: Sie werden eingesetzt zur Verbesserung von Haltbarkeit, Konsistenz, Farbe oder Geschmack. Die Liste der erlaubten Salze, Säuren, Farbstoffe (auch natürliche), Süßungs-, wie Bindemitteln ist lang. Viele werden mit einem „E“ und einer anschließenden Nummer gekennzeichnet. Darüber hinaus gibt es etliche, wie etwa Schwefel (als Sulfit in der Weinbereitung zur Konservierung eingesetzt), die ohne das typische „E“ aufgeführt werden. Geregelt wird die Zulassung europaweit.
Auch Biohersteller kommen nicht ohne ihre Hilfe aus: für Biolebensmittel sind laut den EU-Öko-Verordnungen derzeit 56 von insgesamt rund 320 „Es“ erlaubt. Auffällig beim Vergleich von bio und konventionell ist der Unterschied bei den Farb- und Konservierungsstoffen. Beide kommen im konventionellen Bereich viel häufiger zum Einsatz. Verschiedene Bioverbände schränken den gesetzlichen Rahmen zusätzlich ein: So ist beispielsweise rot färbendes Nitritpökelsalz (E 249/E 250) bei Demeter, Bioland und Gäa nicht zugelassen. Die Biobranche verwendet vermehrt Emulgatoren und Verdickungsmittel zur Optimierung der Konsistenz, wie beispielsweise bei veganen Joghurt- oder Barista-Milchalternativen.
Eines aber gilt für alle: Wer Zusätze weitestgehend umgehen möchte, ist gut beraten, Mahlzeiten selbst und so frisch wie möglich zuzubereiten und Fertiggerichte zu meiden. Hier geht es zu den Rezepten für hausgemachte Grillsoßen ohne Zusatzstoffe.
Gutes E: diese machen durchaus Sinn
E 300: Ascorbinsäure
E wie „okay“: Verhindert die Oxidation von Lebensmitteln, besser bekannt als Vitamin C. In Brot, Wurstwaren, Marmeladen, Säften.
E 334: Xanthan
E wie „okay“: Aus Kohlenhydraten gewonnenes Binde- und Verdickungsmittel. In Mayonnaise, Ketch-up, Joghurts.
E 440: Pektin
E wie „okay“: In Speiseeis, Desserts, Gebäck. Wird aus Apfel- oder Zitrusfasern gewonnen, gute Ballaststoffquelle.
E 939: Johannisbrotkernmehl
E wie „okay“: Bindet große Mengen an Wasser und hält Brot frisch. Bei bekannter Sojaallergie aufpassen! In Marmeladen, Joghurtalternativen, Backwaren.
Schlechtes E: diese verheißen wenig Gutes
E 621: Mononatriumglutamat
E wie „ohje“: Berüchtigt für das „Chinarestaurant-Syndrom“ (Kopfschmerzen, Juckreiz), wird nicht von allen gleich gut vertragen. In Nudelsuppen, Konserven, Chips und Fertiggerichten.
E 133: Brillantblau
E wie „ohje“: Kann Aluminium enthalten, ist in Deutschland nach vorübergehendem Verbot seit 1998 wieder zugelassen. In Kaugummis, Süßwaren, Glasuren.
E 171: Titandioxid
E wie „ohje“: In Frankreich seit 2020 verboten, weil es unter Verdacht steht Krebs und Darmprobleme auszulösen. In Marshmallows, Schokolinsen, Mozzarella.
E 120: Cochenille-Extrakt
E wie „ohje“: Nicht vegan, da aus Schildläusen gewonnen. Kann zu allergischen Reaktionen (Nesselsucht) führen. In Fisch- und Fruchtkonserven.