„Auch Weilheim muss sich bewegen“

Startseite Lokales Weilheim Weilheim „Auch Weilheim muss sich bewegen“ Stand: 26.12.2024, 06:00 Uhr Von: Magnus Reitinger Kommentare Drucken Teilen Applaus für ihre Nestor-Rede zum Jahresabschluss im Stadtrat erhielt Ragnhild Thieler (Mitte) auch von 2. Bürgermeisterin Angelika Flock und Bürgermeister Markus Loth. © Emanuel Gronau Die Bürger müssten bereit sein, „so manches Liebgewonnene aufzugeben“. Das betonte Weilheims
„Auch Weilheim muss sich bewegen“
  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

„Auch Weilheim muss sich bewegen“

Kommentare

Applaus für ihre Nestor-Rede in der Jahresabschluss-Sitzung des Stadtrates erhielt die Rats-Älteste Ragnhild Thieler (Mitte) auch von 2. Bürgermeisterin Angelika Flock und Bürgermeister Markus Loth.
Applaus für ihre Nestor-Rede zum Jahresabschluss im Stadtrat erhielt Ragnhild Thieler (Mitte) auch von 2. Bürgermeisterin Angelika Flock und Bürgermeister Markus Loth. © Emanuel Gronau

Die Bürger müssten bereit sein, „so manches Liebgewonnene aufzugeben“. Das betonte Weilheims Stadtrats-Älteste Ragnhild Thieler in ihrer „Nestor-Rede“. Sie forderte aber auch mehr Wertschätzung und mehr Entlastungen.

Zum Jahresende ist im Weilheimer Stadtrat traditionell Raum für grundsätzliche Gedanken über das Tagesgeschäft hinaus – wenn die oder der Rats-Älteste die Nestor-Rede hält und damit quasi das letzte Wort des Sitzungsjahres hat. Ragnhild Thieler (79), die der BfW-Fraktion angehört, richtete dabei in der Weihnachtssitzung mahnende Worte an Bürger wie an Politikerkollegen: „Es würde uns allen auch sicherlich guttun, mutiger zu sein, über den eigenen Tellerrand zu blicken und von denen zu lernen, die es besser gemacht haben.“

Die Arbeit im Stadtrat sei geprägt von „immer neuen Anforderungen, die wir so nicht erwartet haben“. Diesen müssten sich die Lokalpolitiker stellen und „die realen Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen“, so Thieler: „Wenn die Probleme nicht angesprochen werden, gerät die Politik unter Druck und es wird Neugründungen von Parteien geben.“ Und sie fügte an: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass manche Menschen wirklich glauben, eine extreme Partei könne die Probleme lösen.“

Warnung vor Kultur-Kürzungen

Ein wachsendes Problem für Kommunen sei es, die von Land und Bund auferlegten Pflicht㈠aufgaben wie die Kinderbetreuung und den Hochwasserschutz zu finanzieren: „Auch uns sind diese Themen wichtig, aber als Stadt alleine sind wir kaum noch in der Lage, diese zu bewältigen, da muss sich unbedingt etwas ändern.“ Zugleich gelte: „Auch Weilheim muss sich bewegen und flexibler werden, sich den Gegebenheiten der Zeit anpassen.“ Engagierten Bürgern sollten weniger bürokratische Hürden in den Weg gestellt werden, es brauche „mehr Entlastungen statt immer weitere Belastungen“ – und „wieder die Wertschätzung für Arbeit und Leistung“. Aber: „Auch die Bürgerinnen und Bürger müssen natürlich bereit sein, sich umzustellen und vielleicht damit so manches Liebgewonnene aufzugeben“, betonte die 79-Jährige.

Anpacken mit Zuversicht

Ihre Ratskollegen warnte die Nestorin indes davor, „im kulturellen Leben verstärkt den Rotstift anzusetzen“, auch wenn die Haushaltslage schwierig sei. Kunst und Kultur seien „eine Form der Daseinsvorsorge in der demokratischen Vielfalt“ und deshalb „nicht nur was für finanziell gute Zeiten“, unterstrich Thieler, die auch Kulturreferentin des Stadtrates ist. Die Stadtpolitik müsse Chancen schaffen für die nächsten Generationen, dabei seien Klimaschutz, Bildung, Kultur und Sport von besonderer Bedeutung: „Alles leider keine Pflichtaufgaben, aber trotzdem sehr wichtig!“

Lesen Sie auch: Diese bekannten Weilheimer erhielten eine der höchsten Auszeichnungen der Stadt

„Packen wir mit Zuversicht im nächsten Jahr die gestellten Aufgaben geradlinig auf direktem Wege an“, so lautete am Ende Thielers Appell – der sich an die Kollegen im Stadtrat richtete und zugleich wohl allen Weilheimern galt: „Und niemals dürfen wir einstimmen in den Chor der immer Unzufriedenen.“

Auch interessant

Kommentare

Teilen

Total
0
Shares
Dodaj komentarz

Twój adres e-mail nie zostanie opublikowany. Wymagane pola są oznaczone *

Related Posts
Der verlorene Augustiner
Read More

Der verlorene Augustiner

Startseite Lokales Würmtal Planegg Der verlorene Augustiner Stand: 10.08.2024, 06:47 Uhr Von: Nicole Kalenda Kommentare Drucken Teilen Früher Mönch, heute Spaziergänger: Pierre-Carl Link am Wallfahrtsplatz von Maria Eich. © Dagmar Rutt Pierre-Carl Link hat vor fünf Jahren seine erste Profess in Maria Eich abgelegt. Inzwischen ist er aus dem Augustinerorden ausgetreten. Und aus der römisch-katholischen Kirche.
Karamba Diaby will sich aus dem Bundestag zurückziehen. Im Podcast…
Read More

Karamba Diaby will sich aus dem Bundestag zurückziehen. Im Podcast…

Karamba Diaby will sich aus dem Bundestag zurückziehen. Im Podcast erklärt der SPD-Politiker die Hintergründe seiner Entscheidung und wieso er weiterhin in Halle politisch aktiv sein wird.  Der begeisterte Kleingärtner adressiert Veränderungen im Bundestag, die er seit seinem Einzug vor elf Jahren beobachte. Der Ton sei rauer geworden. Er sei der Meinung,  "dass diese aggressive
Darmstadt 98 vor überraschender Verpflichtung von nächstem Neuzugang?
Read More

Darmstadt 98 vor überraschender Verpflichtung von nächstem Neuzugang?

Startseite Sport Fußball Darmstadt 98 vor überraschender Verpflichtung von nächstem Neuzugang? Stand: 12.08.2024, 19:23 Uhr Von: Sascha Mehr Kommentare Drucken Teilen Wechselt Isac Lidberg nach Darmstadt? © IMAGO Der SV Darmstadt 98 plant nach dem Fehlstart in die neue Saison nach Verstärkungen und scheint fündig geworden zu sein. Update vom 11. August, 22.22 Uhr: Mit zwei